201 Museen gibt es in Berlin. Sie sind fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt und ziehen jährlich Millionen Besucher aus der ganzen Welt an. Unterstützt werden sie dabei unter anderem auch vom Senat, mit hunderten Millionen pro Jahr. Doch künftig soll es deutlich weniger Geld geben.
Eine aktuelle Studie zeigt, warum Kürzungen ein falsches Signal sind – und warum es sich lohnt, weiter in Berlins Museen zu investieren.
Berliner Museen punkten ökonomisch in gleich mehreren Hinsichten
Gegenüber dem „RBB“ erklärt Prof. Patricia Rahemipour, Direktorin des Instituts für Museumsforschung und Studienleiterin, dass mit Blick auf Museen immer über direkte wirtschaftliche Effekte geredet werde. Als Beispiel nennt sie Eintrittsgelder und Einnahmen der Museumscafés. Im Rahmen der Studie sei man nun der Frage nachgegangen, was die sekundären Effekte seien.
Das Ergebnis: „Es gibt mehr, was Museen können“, so Rahemipour. Darunter die „Softpower“, wie Vertrauen in Museen. Ein weiterer Faktor sei, dass Touristen angezogen würden.
Dieses Studienergebnis dürfte viele überraschen
Die Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass pro investierten Euro 1,70 Euro und damit fast das Doppelte herauskäme. Somit lohne es sich ökonomisch, Geld in die Einrichtungen zu stecken.
Ob Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und der Senat sich mit dieser Erkenntnis allerdings von Kürzungen abhalten lassen? Das bleibt abzuwarten. Die Studienleiterin ist sich jedenfalls sicher: „Eine Stadt wie Berlin, wenn die Kultur kürzt, dann hat das langfristig so viele negative Effekte, da wären wir nicht gut beraten.“ Wegner wolle man die Studie „auf jeden Fall“ vorlegen.
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Die Hoffnungen scheinen groß, dass die rund 130 Millionen Euro Kürzungen im Kulturbereich zurückgenommen werden. Angesichts der angespannten Haushaltslage scheint das allerdings mehr als fraglich.