Vor 200 Jahren begann der Bau des Alten Museums in Berlin, das Kunst für alle Menschen zugänglich machen sollte. Es entstand auf Grundlage der Aufklärung und als Antwort auf den Wunsch nach kultureller Teilhabe.
Mit der Rückkehr geraubter Kunstwerke 1819 wurde das Projekt realisiert, wobei der Lustgarten als Standort gewählt wurde, da dieser die preußischen Staatssäulen symbolisierte. Der Architekt Karl Friedrich Schinkel orientierte sich am europäischen Klassizismus und der Antike. Direktor Andreas Scholl erklärte gegenüber dem RBB, warum Schinkels Bau ein Meilenstein war.
Museum in Berlin: Ein Meilenstein des Klassizismus
Die Säulenfront, eine Freitreppe und eine Rotunde, die an das Pantheon erinnert, sollten das Gebäude monumental erscheinen lassen. Sein Konzept war klar: „Erfreuen und belehren.“ Es war also mehr als ein Bauwerk – es war ein edukatives Erlebnis.
Das Alte Museum war wohl das erste Gebäude Mitteleuropas, das als reines Kunstmuseum errichtet wurde, was es von anderen Institutionen wie dem Louvre unterschied, so Direktor Scholl. Die Öffentlichkeit nahm das Museum begeistert an, und der freie Eintritt sorgte zusätzlich für großen Zulauf. An Sonntagen blieb es aber zunächst geschlossen, was besonders Handwerkern und Arbeitern den Besuch erschwerte.
Grundlage für eine Museumsinsel
Sein Erfolg legte den Grundstein für weitere Museen. Mit dem Bau des Neuen Museums in den 1850er Jahren entstand der Gedanke einer Berliner Museumsinsel. Diese wurde von Friedrich Wilhelm IV. als Ort für Kunst und Wissenschaft geplant und bis heute weiterentwickelt.
Das Alte Museum erlebte Kriegszerstörung, Wiederaufbau und die Wiedervereinigung der Antikensammlung. Seit 1998 steht es wieder im Fokus der Museumslandschaft in Berlin und spielt eine zentrale Rolle in der Kultur. Der Zustand des Gebäudes gibt laut Direktor Scholl jedoch Anlass zur Sorge. Neben mangelnder Sanierung sackt es wegen eines instabilen Baugrunds jedes Jahr einige Millimeter ab.
Das Alte Museum in Berlin bleibt ein bedeutendes Symbol für Kunst und Bildung, erfordert aber dringend Maßnahmen, damit es für zukünftige Generationen erhalten bleibt.
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