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Lost Places in Berlin: Früher war hier alles geheim, jetzt ist es ein Touristen-Hotspot

Berlin ist voll mit sogenannten Lost Places – einer von ihnen ist sogar schon aus der Ferne klar und deutlich zu sehen!

Lost Places in Berlin
© Imago / Emmanuele Contini

Beelitz Heilstätten: So sieht der gruselige Lost Place von innen aus

Etwas außerhalb von Berlin gibt es einen schaurigen Lost Place zu entdecken. Genauer gesagt südwestlich von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Hier, mitten im Wald, befand sich einst die größte und modernste Tuberkulose-Klinik der Welt – die Beelitzer Heilstätten. Im Jahr 1945 wurde das Krankenhaus von der Roten Armee als Militärhospital übernommen – kurz nach der Wende zogen sie ab und die Gebäude fielen mehr und mehr in sich zusammen.

Berlin steckt voller Überraschungen. Nahezu an jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken. Das perfekte Pflaster für Lost-Places-Jäger, die „vergessenen Orten“ auf der Spur sind. Einer davon ist hier zu finden…

Fünf weiße Kuppeln auf der Spitze eines Berges – was es damit auf sich hat? Allein diese Frage macht diese Örtlichkeit zu einem der beliebtesten Lost Places in der Hauptstadt!

Lost Place in Berlin: Hier blieb alles streng geheim

Die Rede ist vom Berliner Teufelsberg: Hier befindet sich die ehemalige Abhörstation der Amerikaner. Nachdem die einstige Wehrtechnische Fakultät der Nationalsozialisten im Krieg gesprengt wurde, schüttete man die Fläche mit Resten und Trümmern auf. Ab 1957 wurde dort dann nach und nach die „Field Station Berlin“ der NSA errichtet, mit dem Ziel, den Funkverkehr des Warschauer Pakts, der DDR-Behörden und der Roten Armee abzuhören.

Lost Places Berlin
Lost Places Berlin: Der Teufelsberg vom Drachenberg aus. Credit: Domescu Möller/BERLIN LIVE

Das Gelände gehörte zum weltweiten Abhörnetz „Echolon“ – inklusive Frühwarnanlagen und Horchposten. Damit konnten alle Funk- und Fernmeldeverbindungen im Umkreis von rund 500 Kilometern erfasst werden. Was in der Spionagestation vom US-Auslandsgeheimdienst besprochen wurde, musste streng geheim behandelt werden.

Die fünf weißen Kuppeln, die XXL-Golfbällen ähneln, sollten dabei zum einen vor der Witterung, zum anderen aber auch vor Gegenspionage schützen.

Lost Place schon aus der Ferne sichtbar

Das Ende des Kalten Kriegs sowie der Fall der Berliner Mauer bedeutete auch das Ende für die Spionage auf dem Teufelsberg. Bis 1999 dienten die Radaranlagen noch zur zivilen Luftüberwachung des Flugverkehrs. Mittlerweile ist nichts mehr davon in Betrieb.

Nachdem das Gelände jahrelang im Besitz eines privaten Investors war, ist es seit 2010 wieder öffentlich. Immer wieder kam der Vorschlag auf, dort oben ein Hotel, eine Wohnanlage oder ein Museum zu bauen – daraus wurde bisher jedoch nichts.

Im Gegensatz zu vielen anderen Lost Places ist der Teufelsberg in Berlin frei zugänglich. Mit seinen rund 120 Metern Höhe ist er der zweithöchste Berg der Hauptstadt. Von dort oben kann nicht nur ein atemberaubender Sonnenuntergang verfolgt werden – man hat auch den perfekten Blick auf den Grunewald und sieht am Horizont die Skyline Berlins.


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Im Rahmen regelmäßiger Führungen kann das Gelände sogar mit einem Tourguide besichtigt werden. Dazu gibt es verschiedene Themenschwerpunkte wie Geschichte, Botanik und Co. – denn die einstige Abhörstation ist nicht einfach nur ein verlassener Betonbunker. Unter anderem ist hier inzwischen beispielsweise eine komplette Streetart-Galerie mit zahlreichen Graffiti-Kunstwerken zu bestaunen.