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Lost Places in Berlin: Unter dieser Decke liegt ein 124-Jahre altes Geheimnis

Es gibt zahlreiche Lost Places in Berlin. Einer soll bald aber nicht mehr so lost sein. Ein Investor hat in Tegel Großes vor!

Lost Places in Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

Beelitz Heilstätten: So sieht der gruselige Lost Place von innen aus

Etwas außerhalb von Berlin gibt es einen schaurigen Lost Place zu entdecken. Genauer gesagt südwestlich von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Hier, mitten im Wald, befand sich einst die größte und modernste Tuberkulose-Klinik der Welt – die Beelitzer Heilstätten. Im Jahr 1945 wurde das Krankenhaus von der Roten Armee als Militärhospital übernommen – kurz nach der Wende zogen sie ab und die Gebäude fielen mehr und mehr in sich zusammen.

Die deutsche Hauptstadt hat schon eine lange Geschichte hinter sich. Das zeigt sich an all den Lost Places in Berlin, die viele Menschen magisch anziehen. Ob die Beelitz Heilstätten oder auch das ehemalige Kinderkrankenhaus Weißensee, in Berlin gibt es zahlreiche Orte der Vergangenheit zu entdecken.

So auch im Nordwesten der Stadt in Tegel. Zehn Jahre hat ein Investor auf seine Chance gewartet – und jetzt kann es endlich losgehen!

Lost Place in Berlin mitten in belebter Umgebung

Das Gebäude in der Buddestraße 13 in Tegel war die letzten Jahre vor allem als Standort für einen Supermarkt bekannt. Doch was viele nicht wussten: Die Decke des Discounters war nur eine Zwischendecke und dahinter verbirgt sich ein echter Lost Place.

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Doch nun wurde die Zeitkapsel geöffnet!

Aus dem einstigen Ballsaal wurde ein Kino

Investor Hamid Djadda hat das Gebäude vor über zehn Jahren gekauft und wusste schon damals, dass über dem herkömmlichen Geschäft ein echtes Relikt der Vergangenheit schlummert. Denn um 1900 wurde dort ein Ballsaal errichtet, der bis 1914 jeden Samstag die Anlaufstelle schlechthin war.

Gegen zehn Pfennige konnten sich die Menschen dort damals den Alltagsstress von der Seele tanzen. Während des Ersten Weltkrieges wurde er geschlossen. Tanzen während an der Front Familienmitglieder sterben? Ein No-Go für die Behörden.

Das sind die Pläne für den Lost Place in Belrin

Nach Kriegsende wurde Heiterkeit dann wieder groß geschrieben. Statt eines Ballsaals wurde aus den Räumlichkeiten nun ein Kino mit Live-Orchester. Doch auch damit war in den 60er-Jahren wieder Schluss.

Zwischenzeitlich wurde das Gebäude – dann mit einer Zwischendecke versehen – als Supermarkt genutzt. Doch der gebürtige Teheraner Hamid Djadda will mehr aus dem Gebäude machen. Also wartete er über ein Jahrzehnt, bis der jetzige Mieter auszieht „und dann kann man aus dem Saal was machen“, so Djadda gegenüber dem „Tagesspiegel“.

Aus dem Lost Place in Berlin soll aber kein Ballsaal mehr werden, sondern ein Ort, von dem alle etwas haben. Djadda, der sich schon seit Jahren gegen steigende Mieten engagiert, entschied sich daher für ein Fitnesstudio.

Lost Places in Berlin
Eine Simulation zeigt, wie der Saal nach der Sanierung aussehen könnte. Credit: Janiesch Architektur

Auf der historischen Empore sollen Besucher zukünftig ins Schwitzen kommen.


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Unten wird aus dem Lost Place in Berlin ein Café, in dem man sich nach dem Sport erholen kann. Die Sanierungsarbeiten dafür begannen bereits im März. Wann mit einer Eröffnung zu rechnen ist, ist aktuell noch nicht bekannt.