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Nach Selfie-Unfall in Florenz: Berliner Museen mit klarer Haltung

Ein Selfie-Unfall sorgte erst kürzlich für einen massiven Schaden an einem Kunstwerk. Jetzt reagieren die Berliner Museen auf den Vorfall.

© IMAGO/Funke Foto Services

Das sind die 5 bekanntesten Museen Berlins

Diese 5 Museen sind ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Berlin und bieten die Möglichkeit, Kunst, Geschichte und Kultur in verschiedenen Facetten zu erkunden.

Ein Tourist in Florenz wollte im Juni ein Selfie machen – und stürzte dabei rückwärts in ein wertvolles Gemälde aus dem 18. Jahrhundert. Die Leinwand riss, der Schaden war groß. Wenig später kündigten die Uffizien strengere Regeln an. In Italien wird seither intensiv über die Risiken von Handyfotos in Museen diskutiert.

Museen in Berlin: Fotos meist erlaubt

In Berlin sehen Museen die Lage anders. Die meisten Häuser begrüßen das Fotografieren – solange kein Blitz verwendet wird und Sicherheitsabstände eingehalten werden. „Ich selbst liebe es, in Museen Bilder zu machen“, sagteDagmar Hirschfelder, Direktorin der Gemäldegalerie, dem RBB. Geteilte Fotos in sozialen Medien stärken die Sichtbarkeit und fördern die Verbindung zur Kunst.


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Eine Ausnahme bildet die Nofretete im Neuen Museum. Die Büste der ägyptischen Königin steht im Nordkuppelsaal auf der Berliner Museumsinsel – fotografieren ist dort nur aus der Ferne erlaubt. „Wenn Sie sich dieses außergewöhnliche Objekt in Ruhe anschauen wollen, dann können Sie das nur, wenn es davor keine Fotos gibt“, erklärt Museumsleiterin Friederike Seyfried. Tritt man hinter eine bestimmte Linie und will ein Foto machen, wird man von Aufsichten gestoppt, bevor ein Bild entstehen kann.

Museum in Berlin: Schutz statt Selfie

Der Grund für das Verbot liegt im Schutz der Pigmente – aber auch im Besuchererlebnis. Seyfried erinnert sich: „Als das neue Museum 2009 eröffnete, hatten wir zu Anfang sogar erlaubt zu fotografieren.“ Doch viele nutzten damals Blitzlicht – schädlich für das uralte Kunstwerk. Es sei notwendig gewesen, „aus konservatorischen Gründen“ die Notbremse zu ziehen“.


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Während klassische Museen in Berlin vorsichtig mit dem Thema umgehen, inszeniert sich das „Upside Down Berlin“ bewusst als Selfie-Ort. Gründer Hans Plesman sagt: „Die Leute wollen nicht länger Kunstwerke fotografieren – sie wollen selbst das Kunstwerk sein.“ Das Konzept setzt auf Interaktion statt Kontemplation – und trifft damit den Zeitgeist. Museen in Berlin reagieren also unterschiedlich auf den Wunsch nach Bildern. Doch ob Selfie-Kulisse oder Kunsttempel – das Museum bleibt ein Raum, in dem Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen.

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