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Zoo Berlin: Verwirrung im Löwen-Gehege – warum tragen Elsa und Mateo jetzt Halsband?

Die Löwen Elsa und Mateo im Berliner Zoo haben ein neues Accessoire. Das steckt hinter den Raubkatzen-Halsbändern.

© Zoo Berlin/Jan Zwilling

Liebe für jedes Tier

Der Zoo Berlin ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Berlinern und Touristen. Kein Wunder, denn auf der 32 Quadratmeter großen Fläche können sie über 1.100 teilweise vom Aussterben bedrohte Arten bewundern.

Ein besonderer Besuchermagnet aus Afrika sind neben den Elefanten auch die Könige des Zoos: die Löwen. Doch wer in letzter Zeit das Löwen-Gehege besucht hat, konnte dabei eine ungewöhnliche Entdeckung machen. Die beiden Löwen Elsa und Mateo tragen Halsbänder.

Zoo Berlin: So helfen die Löwen beim Artenschutz

Fast jedes Kind hat schon einmal einen Löwen gesehen. Zum Zoobesuch gehören sie einfach dazu. Doch in einigen Regionen der Welt sind die majestätischen Raubkatzen massiv gefährdet. Nur noch rund 20.000 Tiere existieren auf dem afrikanischen Kontinent.

Um den Schutz der Löwen voranzutreiben, arbeiten die Zoologischen Gärten Berlin eng mit der GAIA-Initiative zusammen. Diese entwickelt neuartige Tiersender und Analysemethoden, die mithilfe von KI Daten entschlüsselt und Verhaltensweisen der Tiere erkennt.

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Elsa und Mateo haben eine besondere Rolle in dem Projekt. Damit die Forscher das Verhalten der Löwen besser verstehen, tragen die beiden mit Sensoren versehene Halsbänder. Die Daten werden anschließend für die Entwicklung der KI verwendet, wie der Zoo Berlin nun in einer Pressemitteilung darstellte.

Forschungsprojekt im Zoo Berlin: „Daten sind essenziell“

Über einen Zeitraum von mehreren Wochen werden die beiden Raubkatzen die Senderhalsbänder tragen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten wichtige Hinweise für Schutzmaßnahmen im natürlichen Lebensraum der Löwen liefern. Durch die Halsbänder können die Forscher millimetergenau die Bewegungen der Tiere erfassen und typische Bewegungsmuster erkennen.

„Die Daten der Löwen im Zoo sind für uns essenziell und werden uns alle einen großen Schritt weiterbringen, denn die Kombination aus Datenerfassung über Halsbänder und gleichzeitiger kontinuierlicher Beobachtung der Löwen durch die Kamera ist in der Wildnis nicht möglich“, erklärt Dr. Jörg Melzheimer, Biologe und einer der Projektleiter von GAIA.


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Die Löwen sind nicht die einzigen Zoo-Tiere in Berlin, bei denen dieses Prinzip eingesetzt wird. Auch für Geier hat die GAIA-Initiative gemeinsam mit dem Tierpark Berlin eine ähnliche Methode entwickelt. Dadurch soll nicht nur ihre Rolle als Aasfresser im Ökosystem erforscht werden, sondern auch ihre Zusammenarbeit mit Löwen bei der Nahrungsbeschaffung.