Karstadt, Reno, Esprit, Hallhuber und Görtz – das alles waren einmal angesehene Marken, fixe Bestandteile einer jeden Shopping-Tour durch Berlin. Doch das Einkaufsverhalten, es wandelt sich. Statt ausgedehnter Streifzüge von Geschäft zu Geschäft setzen viele Menschen immer mehr auf Online-Shopping. Zum Nachtteil vieler alt eingesessener Marken.
Wie Ende Mai bekannt wurde, ist davon nun auch Gerry Weber betroffen. Was das für die Kunden jetzt bedeutet.
Berlin: Gerry Weber hat den Kampf verloren
Von Gerry Weber gibt es in Berlin aktuell noch drei Shops: im Schloss in Steglitz, im Forum Köpenick und im Eastgate Marzahn. Doch ihre letzte Stunde hat geschlagen. Denn das Modehaus verabschiedet sich Stück für Stück aus Berlin, aber auch aus dem Rest der Republik.
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Gerry Weber kämpft seit Jahren gegen die roten Zahlen. Einst betrieb die deutsche Kette aus Nordrhein-Westfalen über 170 Geschäfte, heute sind es nur noch rund 40. Zwar gab es mehrere Sanierungsversuche, doch sie alle schlugen fehl. Nun gilt das Schicksal der Kette als besiegelt.
So lange haben die Geschäfte noch geöffnet
Für die Berliner Kunden heißt das: Wer nochmal einen Streifzug durch die drei verbliebenen Geschäfte in der Hauptstadt machen will, hat noch bis Ende August Zeit. Das erfuhr die „Morgenpost“ aus Mitarbeiterkreisen. Wie lang die Geschäfte in Brandenburg (Potsdam, Brandenburg an der Havel, Outlet-Center Wustermark) noch geöffnet haben, ist unterdessen nicht klar. Sicher ist aber: Auch sie werden schließen.
Ein letzter Gang in die Geschäfte könnte sich allerdings nochmal doppelt lohnen. Nicht nur, um Abschied zu nehmen, sondern auch, wegen des Räumungsverkaufs. Dieser hat bereits begonnen und lockt im Sale mit bis zu Minus 70 Prozent auf viele Produkte.
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Der Online-Shop hat unterdessen bereits geschlossen. Einziges Trostpflaster: Gerry Weber wird wohl nicht gänzlich verschwinden. Die Kleidung soll zukünftig in den Shops von Handelspartnern verkauft werden. Welche das sind, ist bisher noch nicht bekannt.