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Karstadt und Kaufhof in Berlin: Drei Filialen müssen schließen – keine Zukunft mehr auch in Brandenburg

Die Insolvenz der Signa kommt jetzt so richtig in Berlin an. Drei Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen schließen.

Galeria Karstadt Kaufhof in Berlin Spandau
© IMAGO/Jürgen Ritter

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Es war nach der Signa-Insolvenz nur eine Frage der Zeit, bis es auch in Berlin zur Schließungen bei Kaufhof und Karstadt kommen würde. Die Sparmaßnahmen und die Verlagerung in den Online-Handel lassen wohl keine andere Möglichkeit zu.

Der Insolvenz-Verwalter wollte am Samstag (27. April) mitteilen welche Filialen der Galeria Karstadt Kaufhof-Gruppe geschlossen werden müssen. Laut Berichten waren bereits vor der offiziellen Verkündung auch drei Filialen aus Berlin dabei.

Karstadt und Kaufhof in Berlin: Es gibt Schließungen

Wie aus dem Bericht des „Tagesspiegel“ hervorgeht, soll der Senat bereits informiert gewesen sein. Eine der Filialen, die vor dem Aus steht, ist das Warenhaus in der Carl-Schurz-Straße in Spandau. Sie wurde 1965 noch als Hertie-Filiale eröffnet. Später wurde sie zu einem Karstadt, dann zu einem Galeria. Was künftig in diesem Gebäude stattfinden soll, ist noch unklar.

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Besonders bitter: Bei dem Warenhaus in der Spandauer Altstadt wurde erst vor wenigen Jahren der Innenhof und das Parkhaus modernisiert. Nun braucht der gut angebundene Ort, der fußläufig von der U-Bahn-Station Rathaus Spandau und ebenfalls von der S-Bahn-Station Spandau zu erreichen ist, eine neue Funktion.

Insgesamt werden 1.400 Menschen entlassen

Das Aus für Karstadt-Kaufhof in der Carl-Schurz-Straße ist die erste Warenhaus-Schließung in Spandau seit 1997. Damals machte die Hertie-Filiale in Siemensstadt dicht. Insgesamt soll die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof aber erhalten bleiben. Die Signa-Gruppe soll von einem Konsortium bestehend aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und BB Kapital SA übernommen werden. Sie planen 1.400 der 12.800 Angestellten zu entlassen und mehrere Filialen zu schließen.


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Am Samstagvormittag wurde dann bekannt gegeben: Neben dem Galeria Karstadt Kaufhof ebenfalls von den Schließungen betroffen sind die Filialen in Tempelhof und im Ring-Center, das auf der Grenze von Friedrichshain und Lichtenberg liegt.

Auch die Karstadt-Filiale in Potsdam muss ihre Türen für immer schließen. Somit schließt der seit einiger Zeit einzige Standort von Galeria Karstadt Kaufhof in Brandenburg. Am 31. August ist für sie alle Schluss!

Erste Reaktionen aus Berlin

Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) reagierte gegenüber der dpa mit Unverständnis auf das Aus für das Warenhaus im Ringcenter: „Ich bin entsetzt über die Pläne zur Schließung der Lichtenberger Filiale und kann die Entscheidung dazu nicht nachvollziehen.“ Die Filiale befinde sich direkt an U-Bahnhof und Ringbahn und sei ein idealer Standort für die Nahversorgung der umliegenden Wohngebiete. Zugleich forderte er den Handelskonzern auf, für die betroffenen Beschäftigten Alternativen zu schaffen und sozialverträgliche Lösungen zu finden.

Ebenfalls zu den Schließungen äußerte sich die Berliner Linke. „Alle Berliner Standorte müssen erhalten bleiben und dürfen nicht erneut für Immobilienspekulation benutzt werden“, hieß es. Sie forderte den Senat dazu auf, unter anderem durch das Festsetzen von Satzungen zum Vorkaufsrecht die betroffenen Filialen zu retten. „Die Kaufhäuser können dadurch gestützt werden, dass zusätzlich öffentliche Einrichtungen wie Bibliothek, Bürgeramt oder Kita auf unwirtschaftlichen Teilflächen eingerichtet werden“, so die Partei.

„Ist die Altstadt tot“

Auch auf Facebook finden sich schon hunderte Kommentare. So schreibt zum Beispiel ein Berliner: „Wenn Galeria aus der Berliner Altstadt Spandau rausgeht ist die Altstadt tot! Unglaublich, Berlins größter Flächenbezirk mit 260.000 Einwohnern ohne ein einziges Warenhaus.“ (mit dpa)