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„Goodbye Deutschland“-Teilnehmer spricht Mallorca-Klartext – „Hartz-4-Straße“

Der „Goodbye Deutschland“-Teilnehmer Mark Wycislik spricht Klartext. Warum er über die Schließung seines Lokals auf Mallorca nicht traurig ist.

Mark Wycislik nahm 2012 bei "Goodbye Deutschland" teil. Seither lebt er auf Mallorca wo er erfolgreich mehrere Gastronomiebetriebe betreibt.
© Vanessa Schubert/DER WESTEN

„Goodbye Deutschland“ Die bekanntesten Gesichter der Vox-Show

Mehr als zehn Jahre ist es jetzt her, dass die Kameras der beliebten Vox-Sendung „Goodbye Deutschland“ Mark Wycislik und seine Familie bei ihren ersten Schritten auf Mallorca begleitet haben. Seitdem hat sich nicht nur im Leben der Familie, sondern auch in ihrer Wahlheimat einiges getan.

Mark hat gleich mehrere gastronomische Projekte auf Mallorca auf die Beine gestellt. Eins davon ist das Restaurant „Miles“ an der Playa von Calla Millor. Spätestens Anfang Oktober schließen sich hier allerdings die Türen (wir berichten).

Im Interview mit unserer Redaktion packt der Betreiber aus, was ihm an der östlichen Region Mallorcas aufstößt und warum er über das Aus seines Lokals gar nicht traurig ist.

„Goodbye Deutschland“-Teilnehmer packt über Mallorca aus

Über die Jahre ist das „Miles“ für die Touristen in Cala Millor zu einer beliebten Anlaufstelle geworden. Besonderes Highlight auf der Karte war der „Calzöner“ – eine Mischung aus Calzone und Döner. Aber auch Burger, Pizza und Co waren sehr gefragt. Ab Oktober müssen sich die Mallorca Urlauber allerdings eine Alternative suchen. Denn das Hotel „Hipoteles Don Juan“, in dem sich auch das Restaurant befand, wird umgebaut. Damit einher geht auch das Aus des „Miles“. Traurig ist Mark über die Schließung keineswegs – eher im Gegenteil. Denn die Urlaubsregion Cala Millor und Cala Ratjada hätten sich verändert und das nicht zum Guten.

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„Aus Sicht des Gastronomen ist es einfach nicht mehr lukrativ, in Cala Millor ein Restaurant zu betreiben“, macht Mark im Interview deutlich und bringt folgendes Beispiel: „Sagen wir mal eine vierköpfige Familie fährt jedes Jahr in den Urlaub und legt sich dafür immer 3.000 Euro zurück – 2.000 Euro fürs Hotel und 1.000 Euro für Essen, Unternehmungen und so. Da ist man früher mit hingekommen und hat auch außerhalb des Hotels gegessen. Jetzt sind auch die Hotelpreise angestiegen, aber das Budget bleibt gleich. Da spart man als erstes beim Essen und geht vielleicht doch eher ans Hotel-Buffet, auch wenn’s nicht schmeckt.“

„Jeder Deutsche auf Mallorca will italienisch“

Mit seinem neusten Restaurant auf Mallorca „La Cabaña“ in Son Severa, wird ihm der Unterschied der Gäste auch noch mal deutlicher. „Hier [La Cabaña] verbringen die Leute mehrere Stunden. Bestellen Vorspeise, Hauptspeise, Nachtisch, mehrere Runden Cocktails“, berichtet Mark. Im „Miles“ sei das anders gewesen. Viel touristischer. Kommen, essen, gehen. „Jeder Deutsche auf Mallorca will italienisch. So von wegen  ‚Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht‘. Im La Cabaña verkaufen wir zur Mittagszeit rund 100 Paellas . Die Gäste hier würden Burgen und Pizza gar nicht essen“, plaudert Mark aus dem Nähkästen.

Mark Wycislik nahm 2012 bei "Goodbye Deutschland" teil. Seither lebt er auf Mallorca wo er erfolgreich mehrere Gastronomiebetriebe betreibt.
Mark Wycislik nahm 2012 bei „Goodbye Deutschland“ teil. Seither lebt er auf Mallorca wo er erfolgreich mehrere Gastronomiebetriebe betreibt. Credit: Vanessa Schubert/DER WESTEN

„Das in Cala Millor war ne Hartz-4-Straße. Das Klientel bestand aus ärmeren Leuten, viele Familien oder auch Empfänger, die mal Urlaub gemacht haben“, berichtet Mark gegenüber unserer Redaktion. Alles in allem sei die Zeit in den beliebten Ausflugszielen Cala Millor und Cala Ratjada im Osten von Mallorca stehengeblieben. „Da hat sich nach 30 Jahren nichts verändert. Das ist doch auch nicht mehr schön. Dort gibt es teilweise noch CD’s zu verkaufen. Überlege mal… wer kauft denn heute noch CD’s?“, versucht der Unternehmer zu verdeutlichen.


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Doch sofort macht Mark auch deutlich: „Die Lage und die Gäste im Miles waren top. Aber die letzten zehn Jahre waren einfach Mittel zum Zweck. Jetzt bin ich angekommen und glücklich“, schwärmt der ehemalige „Goodbye Deutschland“-Teilnehmer von seinem neusten Lokal und ist nicht böse drum, sein Geschäft in Cala Millor nun den Rücken zu kehren.