In Afghanistan hat ein Erdbeben der Stärke 6,3 am Sonntagabend verheerende Schäden verursacht. Mehr als 20 Menschen kamen ums Leben, rund 534 weitere wurden verletzt, teilte das Taliban-Gesundheitsministerium mit. Nun gibt es erste Berichte, dass die Zahl der Opfer weiter steigt.
Das Epizentrum des Bebens lag nahe der Stadt Masar-i-Scharif, rund 28 Kilometer unter der Erdoberfläche.
Erdbeben in Afghanistan: Blaue Moschee beschädigt
Ein starkes Erdbeben hat in mehreren Provinzen Afghanistans schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen sind Balch, Samangan und Badachschan. Nach weiteren Angaben des afghanischen Nachrichtensenders Tolonews wurden in der Provinz Badachschan rund 800 Häuser zerstört oder beschädigt. Auch der Afghanische Rote Halbmond berichtete von massiven Schäden.
++ Mehr Informationen aus der Welt: Messer-Attacke im Zug in England! Elf Menschen werden verletzt – DerWesten.de++
Und in Masar-i-Scharif hat das Beben nicht nur Menschenleben gefordert, sondern auch das historische Wahrzeichen der Stadt getroffen. AFP-Korrespondenten berichten, dass die berühmte Blaue Moschee erhebliche Schäden erlitten hat. Teile des Minaretts und blaue Kacheln des Bauwerks aus dem 15. Jahrhundert sind durch den Erdstoß zerstört worden.

Die US-Erdbebenwarte USGS gibt die Stärke des Bebens mit 6,3 an. Das Epizentrum lag in etwa 28 Kilometern Tiefe. Das Verheerende ist, dass Afghanistan auf einem gefährlichen tektonischen Plattenzusammenstoß liegt. Das Land wird deshalb regelmäßig von starken Erdbeben erschüttert. Noch im August riss ein Beben der Stärke 6,0 mehr als 2200 Menschen in den Tod. Vor zwei Jahren gab es über 1500 Tote und eine massive Zerstörung nahe der Region Herat.
Hilfe nach Erdbeben in Afghanistan dringend nötig
Die Region um den Hindukusch ist laut dem British Geological Survey besonders erdbebengefährdet. Seit 1900 wurden bereits zwölf Beben mit einer Stärke von über 7,0 gemessen. Die aktuelle Katastrophe hat das ohnehin von Krieg und Armut geprägte Afghanistan erneut in Not gestürzt. Experten warnen vor einer verschärften Hungerkrise.
Die Nachwirkungen dieses erneuten Erdbebens in Afghanistan werden das Land noch lange beschäftigen. Viele Staaten haben wegen der Machtübernahme der Taliban jedoch ihre Hilfen zurückgefahren. Organisationen wie die Vereinten Nationen drängen auf weltweite Unterstützung, da die Bevölkerung bereits mit bitterer Armut und Hunger kämpft.
Mehr News:
Erdbeben in Afghanistan verdeutlichen immer wieder die Verletzlichkeit des Landes, das fast täglich mit den Gefahren der Natur und der politischen Instabilität konfrontiert ist. Während die Opferzahlen weiter steigen könnten, zählt jede internationale Hilfe zur Linderung der Not. Pilger und Historiker blicken zudem mit Sorge auf die Schäden an der berühmten Blauen Moschee. (mit afp/ dpa)
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.




