Zu den verlässlichsten kleinen Aufreger-Themen im Alltag gehört Jahr für Jahr der Verkaufsstart von Lebkuchen, Kipferl und anderem Weihnachtsgebäck bei Aldi, Lidl & Co. Sobald man aus dem Sommer-Urlaub zurückkehrt, sind die Regale gefühlt schon vollgepackt mit weihnachtlichem Süßkram. Supermärkte wie Kaufland sahen sich bereits gezwungen zu erklären, nach welchen Kriterien sie ihr Weihnachtsgebäck bestellen und in den Verkauf bringen (>> hier mehr erfahren).
Nun könnte man meinen, das Angebot orientiert sich eben an der Nachfrage. Aldi, Lidl & Co. würden ja nicht schon im September Weihnachtsgebäck verkaufen, wenn kein Kunde zugreifen würde. Eine aktuelle Umfrage von „YouGov“ bringt Licht ins Dunkel.
Lebkuchen ab August bei Aldi, Lidl & Co.
„Befürworten Sie es oder lehnen Sie es ab, dass es schon jährlich ab August im Lebensmitteleinzelhandel Weihnachtsgebäck, wie Lebkuchen oder Spekulatius, zu kaufen gibt?“ – so lautete die Frage, die YouGov kürzlich mehr als 2.000 Menschen stellte, um sich ein repräsentatives Meinungsbild abzuholen. Das Ergebnis ist mehr als deutlich.
„Lehne ich voll und ganz ab“ oder „Lehne ich eher ab“ wurden von 73 Prozent der Befragten als Antwort gegeben. 20 Prozent befürworten den frühen Verkaufsstart „eher“ oder „voll und ganz“.
Trotz der großen ablehnenden Mehrheit hat also tatsächlich jeder fünfte Kunde kein Problem mit dem frühen Verkaufsstart. Doch es gibt noch eine viel wichtigere Zahl.
Wann greifen die Kunden im Laden zu?
Denn für Hersteller und Supermarkt ist es ja nicht wichtig, ob dich ein Produkt stört oder nicht – es geht darum, dass du es auch kaufst. Und das machen selbst die eben genannten 20 Prozent Befürworter keinesfalls direkt zum Verkaufsstart.
Auf die YouGov-Frage, ab wann man selbst im Laden das erste Weihnachtsgebäck kauft, fielen nur noch 9 Prozent auf die Monate August (4 Prozent) und September (5 Prozent). Auch im Oktober sind es „nur“ 15 Prozent. Erst im November, wenn die ersten Weihnachtsmärkte öffnen und der 1. Advent so langsam vor der Tür steht, werden die festlichen Vorräte aufgefüllt – 45 Prozent der Befragten greifen hier bei Lebkuchen, Spekulatius & Co. zu.
Zusammengefasst: Obwohl sich 20 Prozent der befragten Kunden nicht am frühen Verkaufsstart von Weihnachtsgebäck stören, greifen nur 9 Prozent auch tatsächlich vor dem 1. Oktober zu.
Nicht gerade viel. Doch gleichzeitig muss man natürlich auch bedenken, dass im August und September ja nur der erste Aufschlag in den Discounter-Regalen auftaucht – also gerade genug für die besagten 9 Prozent, die es bis zum Kekse-Naschen nicht abwarten können. Wenn im Oktober dann die großen Massen folgen, ist auch im Laden deutlich mehr Regal-Raum für die saisonalen Süßigkeiten reserviert.

