Veröffentlicht inVermischtes

Deutsche Bahn: Kunde auf 180 – plötzlich bekommt er 61 Mal Post

Ein Kunde der Deutschen Bahn kann es nicht fassen, als er einen Blick in den Briefkasten wagt. Ganze 61 Mal bekommt er den gleichen Brief!

© IMAGO/Panama Pictures / Christoph Hardt

Deutsche Bahn 2023 noch unpünklticher als im Vorjahr

Die Züge der Deutschen Bahn sind im vergangenen Jahr noch unpünktlicher als im Vorjahr gewesen. Mehr als jeder dritte Zug im Fernverkehr war 2023 nach Angaben des Konzerns verspätet. Die Pünktlichkeitsquote lag bei nur noch 64 Prozent.

Dass bei der Nutzung der Deutschen Bahn mit Verspätungen zu rechnen ist, haben die meisten Kunden auf dem Schirm. Immer wieder kommt es zu Verzögerungen oder Ausfällen aufgrund von Bauarbeiten, des Wetters oder anderer Komplikationen.

In einigen Fällen kannst du bei einer Verspätung der Deutschen Bahn eine Entschädigung beantragen. So bekommst du ab 60 Minuten Verspätung an deinem Zielbahnhof beispielsweise 25 Prozent des gezahlten Fahrpreises für die einfache Fahrt zurück. Ab 120 Minuten Verspätung am Zielbahnhof gibt es eine Entschädigung von 50 Prozent des gezahlten Fahrpreises.

Deutsche Bahn: Kunde ärgert sich über Verspätungen

Um eine solche Entschädigung zu bekommen, solltest du diese innerhalb von drei Monaten entweder online über dein Kundenkonto oder aber mit dem Fahrgastrechteformular per Post beantragen. In der Regel bearbeitet das Unternehmen deine Beschwerde allerdings auch noch innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten. Ein Kunde der Deutschen Bahn wollte eine solche Entschädigung beantragen. Kurze Zeit später treffen 61 (!) Briefe bei dem Mann ein.

Christian Thill ist Stammkunde bei der Deutschen Bahn, wie die „Bild“ berichtet. Der 55-Jährige pendelt aus beruflichen Gründen wöchentlich von Hamburg nach Koblenz und verbringt damit einen Großteil seiner Zeit im Zug. Für die Fahrten hat seine Firma ihn mit der Bahncard 100 für die 1. Klasse ausgestattet, mit der er Zugang zum komfortableren Teil der Züge hat. Doch auch hier machen die Verspätungen keinen Halt und regelmäßig kommt Thill verspätet an seinem Ziel an.

Pendler erhält 61-Mal den gleichen Brief

Nach einer Vielzahl verzögerter Ankünfte reichte es dem Kunden: Im Frühjahr 2024 begann Thill, die etlichen Verspätungen der Deutschen Bahn in einem Tagebuch zu dokumentieren. Bis heute sind mehr als 60 Ankünfte deutlich nach Plan verzeichnet!

+++Großer Ansturm zu den Feiertagen – die Deutsche Bahn reagiert prompt+++

Im April 2025 schickte Thill das Dokument nun per Mail an das Unternehmen, schließlich hat er Anspruch auf Entschädigung. Doch dann das Unglaubliche: Auf einmal hatte der Kunde 61 (!) Briefe im Postkasten – und zwar 61-Mal den gleichen! Unzählige Male soll Thill seine Kontodaten, sein Geburtsdatum, die geplanten Reiseverbindungen sowie die tatsächliche Ankunftszeit aufschreiben. Diese Daten habe Thill allerdings bereits in seinem Reisetagebuch übermittelt!

„Jetzt stiehlt mir die Bahn nicht nur auf Reisen Lebenszeit, sondern auch noch am Schreibtisch“, so der Kunde. Als Kunde der Bahncard 100 für die 1. Klasse bekäme Thills Firma für Verspätungen über 60 Minuten jeweils 15 Euro Entschädigung.


Mehr News:


Inzwischen soll die Deutsche Bahn zurückgerudert sein. Thill solle die Verspätungen zwar erneut auflisten, aber dieses Mal in einer Tabelle mit der jeweiligen Vorgangsnummer. Auf Anfrage der „Bild“ gibt die Deutsche Bahn an, jeden Antrag beziehungsweise jede Reise einzeln zu bearbeiten. „Dabei wird in jedem einzelnen Fall geprüft, ob im Rahmen der gesetzlichen Regelungen ein Anspruch auf Entschädigung vorliegt oder nicht. Dementsprechend wird auch jeder Antrag einzeln beantwortet.“