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Hermes, DPD & Co.: Bote klingelt nicht mehr? Was jetzt auf Kunden zukommt

Klingeln Paketboten von Hermes oder DPD bald gar nicht mehr an deiner Haustür? Für Kunden könnte sich bald alles ändern.

© imago images/photothek (Montage: DER WESTEN)

Deutsche Post: Päckchen nicht angekommen - was Du jetzt tun musst

Viele kennen das Ärgernis. Ihr habt etwas bestellt, doch das Päckchen ist nicht bei euch angekommen und ihr habt auch keine Benachrichtigung im Briefkasten? Euch sind die Hände dann nicht gebunden.

Wer regelmäßig Pakete von Hermes, DPD & Co. geliefert bekommt, der kennt das Problem: Manchmal findet man einen Zettel im Briefkasten mit dem Hinweis, man sei während der Lieferung nicht zuhause gewesen und solle sein Paket doch bitte bei der nächsten Station abholen. Dabei könnte man schwören, dass man zum besagten Zeitpunkt sehr wohl zuhause war – der Bote habe einfach nicht geklingelt, so der häufige Vorwurf.

+++ DHL-Boten müssen nicht mehr bei dir klingeln – das musst du als Empfänger jetzt wissen +++

Nun, bald könnte es sein, dass Paketboten gar nicht mehr bei dir klingeln müssen. Sie müssen nicht einmal mehr zu deiner Adresse fahren! Die gelben Schließfach-Packstationen, wie wir sie alle von DHL kennen, könnten womöglich der neue Standard werden – denn die sind wohl deutlich effizienter und kostengünstiger.

Unsere Redaktion hat bei DPD und Hermes nachgefragt, auf was sich die Paket-Kunden künftig einstellen müssen.

Hermes, DPD & Co.: Bald kein Bote mehr an der Haustür?

In einem Interview mit dem „Manager Magazin“ errechnete der Unternehmensberater Sven Ruthkowsky, dass mehr als 50 Prozent der gesamten Lieferkosten von Paketdiensten für Haustürlieferungen draufgehen. Weniger Pakete, verteilt auf mehrere Fahrzeuge, sowie die gestiegenen Kraftstoffpreise und die geringe Menge an Stopps auf dem Land – all das treibe laut Ruthkowsky die Preise nach oben.

Würden künftig ALLE Pakete an Schließfächer geliefert – oder an Abholstationen, zum Beispiel in Supermärkten – könne man die Lieferkosten um bis zu 30 Prozent senken, so der Berater. Ein 3,50-Euro-Paket könnte dann plötzlich nur 2,50 Euro kosten. Und die sinkende Umweltbelastung durch kürzere Fahrzeiten erkläre sich von selbst.

Puh, das wäre für viele Paketkunden tatsächlich eine große Umstellung, wenn die Bestellungen plötzlich nicht mehr an die Haustür geliefert werden. Ist eine solche Paket-Revolution denn tatsächlich denkbar? Wir haben bei DPD und Hermes nachgefragt.

Das sagen DPD und Hermes

So richtig festlegen wollte sich jedoch keiner der beiden Paketdienste. Sowohl DPD als auch Hermes betonten, dass man die Entwicklungen auf dem Markt ganz genau beobachten wolle und dann seine Dienstleistungen entsprechend anpassen wolle. Gleichzeitig will sich auch niemand vor der Möglichkeit komplett verschließen – wenn es sich am Ende mit genug Kundenzuspruch rentiert, würde wohl niemand etwas dagegen haben.


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DPD gab immerhin zu, dass Paketstationen „perspektivisch sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zu unserem etablierten DPD Pickup Paketshop-Netz“ darstellen würden.

Hermes verweist auf das bereits bestehende eigene Paket-Shop-System mit mehr als 16.500 Packstationen, bei denen Kunden den Abholtermin ihres Pakets selbst festlegen können. „Unser Ziel ist es, den Paketversand und -empfang für unsere Kunden so passgenau und gleichzeitig flexibel wie möglich zu gestalten“, betont das Unternehmen.