Da dürfte vielen Instagram-Nutzern kurz das Herz stehen geblieben sein. In den vergangenen Tagen ploppte bei vielen Usern der Social-Media-App plötzlich ein Fenster mit einem brisanten Hinweis auf – mit einer Nachricht von Mutter-Konzern Meta.
Die Grundbotschaft in aller Kürze: Entweder man stimmt zu, dass Meta die persönlichen Daten seiner Nutzer verwendet, um stark personalisierte Werbung für sie zu schalten – oder die Nutzung des eigenen Facebook- und Instagram-Accounts kostet künftig 7,99 Euro im Monat (>> hier mehr erfahren)!
„Pay-or-Consent“ heißt das Prinzip, das Meta gerade in ganz Europa einführt. Doch darf der Konzern so etwas überhaupt? Für einen Service, der bisher für alle gratis war, plötzlich knapp 8 Euro pro Monat verlangen? Was genau Nutzer jetzt wissen müssen, hat uns Verbraucherschützer Ron Perduss verraten.
Instagram-Modell „hoch umstritten“
Das „Pay-or-Consent“-Modell von Meta ist laut Perduss „hoch umstritten“. Denn wem keine dieser Optionen zusagt, kann Instagram oder Facebook plötzlich gar nicht mehr nutzen! „Eine echte Alternative gibt es nicht“, so Perduss.
Ein großes Problem: Die Nachricht von Meta suggeriert, dass die persönlichen Daten der Nutzer besser geschützt werden, wenn man sich für das kostenpflichtige Abo-Modell entscheidet. Doch Ron Perduss warnt: „Selbst zahlende Kunden werden weiterhin umfangreich getrackt – nur eben nicht mehr zu Werbezwecken. Aber die Daten werden durch Meta natürlich weiter für den gesamten Konzern ausgewertet.“
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Ein Punkt, wegen dem die Verbraucherzentrale NRW bereits eine Klage gegen Meta eingereicht. Schließlich könne man hier nicht von einer freiwilligen Datenschutz-Entscheidung der User sprechen – sondern sehr viel mehr von einem erzwungenen Deal, gar von finanzieller Erpressung. Das Oberlandesgericht Köln prüft den Fall zurzeit.
„Wahlfreiheit ist eine Illusion“
Verbraucher-Experte Ron Perduss sieht das gesamte Modell jedoch als „höchst problematisch“ – vor allem, weil eben selbst beim 7,99-Euro-Abo weiterhin Daten im Hintergrund gesammelt werden. „Viele Nutzer wissen gar nicht, dass Meta auch mit Abo weiter Daten sammelt – etwa für Produktverbesserung oder KI-Training“, warnt Perduss. Sein Fazit: „Die versprochene Wahlfreiheit ist eine Illusion. Man zahlt entweder mit seinen Daten – oder mit Geld.“
Sein Rat an alle Meta-Nutzer: „Wer sich schützen möchte, sollte die Datenschutzoptionen in den Einstellungen aktiv anpassen, der Datenverarbeitung widersprechen und laufende Verfahren beobachten. Es ist gut möglich, dass Gerichte das aktuelle Vorgehen von Meta noch als unzulässig einstufen werden. Das ist aber noch ein langer Weg.“