Am zweiten Jahrestag des Überfalls der islamistischen Hamas auf Israel haben Angehörige am Dienstagmorgen (7. Oktober) eine Schweigeminute eingelegt. Dutzende Angehörige versammelten sich am Ort des Nova-Musikfestivals, der mittlerweile eine Gedenkstätte ist. Sie hielten um Punkt 6.29 Uhr – dem Beginn des Massakers vor zwei Jahren – eine Schweigeminute ab. Für einen Moment steht die Zeit still.
Kämpfer der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppierungen hatten am 7. Oktober 2023 Israel überfallen. Allein beim Nova-Musikfestival wurden 370 Menschen getötet.
Hamas-Angriff auf Israel: 1200 Tote und 251 Geiseln
Nach israelischen Angaben wurden insgesamt mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Zwei Jahre später sind noch immer 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Mindestens 25 der Geiseln sollen nach Angaben des israelischen Militärs aber bereits tot sein.
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Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 67.100 Menschen getötet. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal.
Gedenkveranstaltung am Brandenburger Tor
Am Vorabend des Jahrestages appellierte UN-Generalsekretär António Guterres: „Lasst die Geiseln bedingungslos und unverzüglich frei. Beendet das Leiden aller. Dies ist eine humanitäre Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß. Beendet jetzt die Feindseligkeiten in Gaza, Israel und der Region. Nach zwei Jahren Trauma müssen wir uns für die Hoffnung entscheiden. Jetzt.“
Unterdessen wächst die Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Beginn der Gespräche im ägyptischen Scharm el Scheich zeigte sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich, dass sein Friedensplan bald umgesetzt werden könne. „Wir haben enorme Fortschritte gemacht“, sagte der Republikaner in Washington. Arabische Medien berichteten, die erste Runde der Gespräche sei in der Nacht zu Dienstag in „positiver Atmosphäre“ zu Ende gegangen. Derweil setzte Israel seine Angriffe im Gazastreifen ungeachtet der Gespräche auch am Montag fort. Mindestens zehn Palästinenser seien dabei getötet worden, berichtete der Sender Al Dschasira.
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Mit Gedenkveranstaltungen und einer Projektion am Brandenburger Tor erinnert auch die Stadt Berlin an den Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel. Am Dienstagabend werden die Worte „Bring them home now“ auf das Wahrzeichen projiziert als Forderung, die Geiseln freizulassen. Ebenfalls am Brandenburger Tor werden schon am frühen Morgen die Namen der mehr als 1.200 Todesopfer verlesen. Abends ist am Bebelplatz eine Mahnwache gegen Antisemitismus geplant. Zum zweiten Jahrestag werden in ganz Deutschland Flaggen auf halbmast wehen. (mit dpa)




