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Kaufland, Rewe und Co. mit Banken im Clinch! Wird Bargeld-Abhebung bald abgeschafft?

Kunden bei Kaufland und Co. nutzen gerne den Service, beim Bezahlen direkt Geld abzuheben. Doch ausgerechnet darum gibt es jetzt Streit!

Ist die Bargeld-Abhebung bei Rewe, Kaufland und Co. bald Geschichte?
© IMAGO/Funke Foto Services

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Für Kunden von Kaufland, Rewe und anderen Einzelhändlern ist es ein willkommener Service: Beim Einkauf im jeweiligen Geschäft werden sie nicht nur Geld los, sondern können an der Kasse auch Bares bekommen. In den letzten Jahren sind immer mehr Läden dem Trend nachgekommen, Kunden bei Zahlung mit der EC- oder Kreditkarte auch Bargeldabbuchungen vom Konto anzubieten.

Nachdem Sparkasse, Volksbank, Postbank und Co. immer mehr Filialen und Geldautomaten abbauen, nutzen immer mehr Kunden die Abhebe-Funktion an der Kasse bei Kaufland und anderen. Doch was nach einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten klingt, hat ausgerechnet für den Einzelhandel einen großen (Kosten-)Nachteil – den man nicht länger hinnehmen will.

Kaufland, Rewe und Co. im Streit mit Banken

Für Kunden und Banken ist die Bargeld-Abhebung an der Kasse praktisch, für Kaufland und andere Supermärkte dagegen kostspielig. So müssen die Einzelhändler für jede Transaktion an der Kasse Gebühren an die Banken abdrücken – für den Handelsverband Deutschland (HDE) eine „untragbare“ Situation.

„Die Banken reduzieren vielerorts Automaten und Filialen. Der Handel übernimmt einen Teil der Aufgaben, auf die Kunden angewiesen sind. Das sollte auch etwas wert sein. Es ist untragbar, dass die Banken an einem Service verdienen, den sie nicht anbieten“, erklärt Ulrich Binnebößel, HDE-Experte für Zahlungsverkehr. Er fordert von den Geldinstituten, auf die für Auszahlungen erhobene Gebühr zu verzichten.

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Der Sparkassen- und Giroverband lehnt diese drastische Forderung ab, beharrt weiterhin auf den Gebühren. Bleibt dem HDE nun in letzter Instanz nur, den Bargeld-Service für Kunden wieder abzuschaffen?

Kaufland, Rewe und Co.: „Service ist nicht zwingend“

Gegenüber dieser Redaktion erklärt der HDE, dass „der Service gesetzlich nicht zwingend“ sei, „eine Einstellung oder Beschränkung grundsätzlich möglich.“ Der Handelsverband räumt aber auch ein: „Ursprünglich als Service für den Kunden gedacht und als Differenzierungsmerkmal gegenüber den Marktbegleitern umgesetzt, ist das sogenannte Cashback inzwischen im Lebensmittelhandel und der Drogeriebranche zum unverzichtbaren Bestandteil im Wettbewerb um den Kunden geworden. Die Einstellung des Services hätte unter Umständen Kundenverlust zur Folge.“


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Folglich müssen sich Kunden wohl kaum Gedanken machen, in Zukunft auf die Bargeld-Auszahlung bei Kaufland und anderen verzichten zu müssen. Gegenüber den Banken ist aus Sicht des HDE das letzte Wort allerdings noch nicht gesprochen. „Wir werden weiterhin an die Bankenverbände und ihre Mitglieder appellieren, auf die Wünsche der Akzeptanzseite einzugehen.“ Auch auf politischer Ebene wolle man ein Machtwort sprechen und „darauf hinweisen, dass der Einzelhandel nicht in Gänze als Bargeldversorger gesehen werden kann.“