Die Berichte über deutschfeindliche Schmierereien auf Mallorca lösen Sorge in der deutschen Politik aus. Stephan Mayer (CSU) kritisiert die Situation deutlich. Laut ihm sei die aktuelle Stimmung „nicht hinnehmbar“ und könne zu einer gesellschaftlichen Spaltung führen.
Auch Wolfgang Kubicki (FDP) äußert sich kritisch gegenüber „Bild“ und warnt vor Konsequenzen. „Die Deutschen werden eine Abstimmung mit den Füßen vornehmen“, sagt er. Niemand wolle sich im Urlaub bedrohen oder beleidigen lassen. Zugleich sieht er wirtschaftliche Folgen für Mallorca, die stark vom Tourismus abhängt.
Deutsche auf Mallorca nicht mehr willkommen?
Hintergrund der Spannungen sind die massiv gestiegenen Immobilienpreise und die Wohnungsnot auf Mallorca. Zahlreiche Einheimische machen ausländische Besucher, insbesondere Deutsche, dafür verantwortlich. Die Proteste gegen diese Entwicklung nehmen seit Monaten zu. Es kommt zu Schmierereien, Kundgebungen und vereinzelten Angriffen auf Touristen. Vor allem Demonstranten, die auf die Straßen gehen, machen ihren Unmut über die Wohnungsnot deutlich.
Manfred Pentz (CDU) in „Bild“ übt scharfe Kritik an der spanischen Regierung. Er wirft ihr vor, die Verantwortung für innenpolitische Probleme auf deutsche Urlauber abzuwälzen. Touristen sollen nicht als Sündenböcke für spanische Versäumnisse herhalten. Pentz fordert Reiseveranstalter auf, Preisnachlässe oder alternative Angebote für Mallorca anzubieten.
Politiker schlagen Alarm!
Auch Nathanael Liminski (CDU) zeigt sich besorgt. Wer Feindseligkeiten wie „Deutsche raus“-Schmierereien erlebe, werde Mallorca als Reiseziel künftig meiden. Die Situation auf der Baleareninsel betrifft jedoch nicht nur Urlauber, sondern auch ausländische Immobilienbesitzer. Viele von ihnen, darunter Deutsche, unterhalten auf Mallorca einen Zweitwohnsitz.
Mehr News:
Die starke Abhängigkeit der Insel vom Tourismus könnte sich langfristig als Problem herausstellen, wenn deutsche Besucher sich anderen Zielen zuwenden. Mallorca steht unter Druck, sowohl die Wohnungsnot zu bekämpfen als auch den Tourismus in geordnete Bahnen zu lenken.