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Hitzewelle in Europa – Wetterextreme fordern Tausende Todesopfer

Die Hitzewellen im Juni 2025 hatten verheerende Folgen für Europa. Es gab Tausende Todesopfer. Forscher warnen vor weiteren Wetterextremen.

© Thibaud Moritz/AFP/dpa

UNO warnt vor immer heftigeren Hitzewellen

Die Welt muss sich nach UN-Angaben auf immer heftigere Hitzewellen vorbereiten. Seit den 80er-Jahren hat sich die Zahl der zeitgleichen Hitzewellen auf der Nordhalbkugel laut der UN-Weltorganisation für Meteorologie (WMO) versechsfacht.

Europa erlebte zuletzt den heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Weltweit war es laut dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der drittwärmste Juni. Besonders betroffen waren Westeuropa und Länder wie Spanien und Portugal mit Extremwerten von bis zu 46 Grad. Der 30. Juni war sogar einer der heißesten Tage jemals.

Eine Hitzeglocke, ausgelöst durch ein Hochdruckgebiet, brachte zwischen Ende Juni und Anfang Juli enorme Wetterbelastungen. Tausende starben an den Folgen. Forscher warnen, dass es künftig noch schlimmer werden könnte.

Wetterextrem fordert 2.300 Tote

Forscher warnen, dass der Klimawandel solche Wetterextreme häufiger und intensiver macht. In zwölf untersuchten Großstädten führte die extreme Hitze zu 2.300 Todesfällen, wie eine aktuelle Studie ergab. Etwa 1.500 dieser Opfer waren laut Studienergebnissen eine direkte Folge des Klimawandels. Somit hat sich die Zahl der Todesopfer verdreifacht. Allein in Mailand starben 320 Menschen, in Barcelona über 280, in Paris 235. Zum Vergleich: In Frankfurt lag die Zahl der Opfer bei 21.


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Besonders stark betroffen waren Senioren ab 65 Jahren sowie Menschen mit Vorerkrankungen. Deutsche Städte seien darauf unzureichend vorbereitet, merkt Klimatologe Jochem Marotzke kritisch an. Versiegelte Flächen und fehlende Begrünung verstärkten die Problematik. Nach Meinung der Forscher sei es essenziell, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren und Städte hitzeresistenter zu gestalten.

Klimawandel verschärft Wetterrisiken und fordert Handeln

„Der einzige Weg zu verhindern, dass Hitzewellen noch tödlicher werden, besteht darin, das Verbrennen fossiler Kraftstoffe zu stoppen“, so die Co-Autorin der Studie, Friederike Otto. Zudem betont die Studie, dass Anpassungen wie erneuerbare Energien, Stadtbegrünung und der Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen dringend notwendig sind. Steigen die Temperaturen weiter, könnten die Folgen künftiger Wetterextreme noch verheerender ausfallen.


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Es ist bereits das dritte Jahr in Folge, in dem Rekord-Durchschnitttemperaturen gemessen wurden. Europa erwärmt sich dabei doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt. Samantha Burgess von Copernicus spricht von zwei „außergewöhnlichen Hitzewellen“ allein in diesem Juni. Der Klimawandel trieb die Temperaturen noch einmal um bis zu vier Grad nach oben. „Eine Differenz von nur 2 bis 3 Grad Celsius kann für Tausende von Menschen den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten“, betont Autor Ben Clarke vom Imperial College London die Dramatik der Lage. (mit dpa/afp)