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AfD will „Kulturkampf“ à la Trump – so will sie die Wähler ködern

Die AfD sieht bei den Migrationsthemen Konkurrenz durch die Union. Jetzt setzt sie auf eine polarisierende Strategie nach Trumps Vorbild.

© IMAGO/Panama Pictures

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Die AfD hat weiterhin stabile Umfragewerte und liegt hinter der Union auf Platz zwei. Mit Migration und innerer Sicherheit setzt die Partei auf Themen, die für viele Wähler entscheidend sind.

Doch auch die CDU/CSU unter Kanzler Friedrich Merz greift diese Punkte auf, was der Rechts-Partei Sorgen bereitet. Laut AfD-Frau Beatrix von Storch will man jetzt aber auf eine polarisierende Wahlkampfstrategie nach dem Vorbild von Donald Trump setzen.

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AfD punktet mit Migrationsthemen und sorgt sich um Konkurrenz

Die Umfragewerte der AfD bleiben hoch. Aktuell liegt die Rechts-Partei knapp hinter der Union und nimmt einige enttäuschte Wähler mit. Zeitweise sah es sogar so aus, als könnte sie die Partei von Kanzler Friedrich Merz überholen. Doch seit Merz’ Amtsantritt versucht die Union verstärkt, auf dem Feld der Migrationspolitik zu punkten. Mit Forderungen nach schärferen Grenzkontrollen, mehr Abschiebungen und Leistungskürzungen für Geflüchtete will die Union Wähler zurückgewinnen.

Der AfD-Politikerin Beatrix von Storch bereitet es Bauchschmerzen, dass hier der Partei Wähler flöten gehen können. In einem Interview mit der „New York Times“ deutete sie an, dass Wähler der Union zulaufen würden, wenn Merz die Migrationspolitik spürbar verschärfen kann. „Mit Brandmauer und ohne AfD gibt es keine Asylwende“, erklärte von Storch bei X. Gleichzeitig zeigt sie sich überzeugt, dass die SPD solchen Maßnahmen langfristig im Weg stehen werde.

Partei setzt auf Trump-Strategie

Die AfD baut ihre Wahlkampfstrategie bewusst auf Spaltung auf. Von Storch sprach im US-Interview von einem „Kulturkampf„, den die vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestufte Partei gewinnen wolle. Mit gezielten Kampagnen möchte die Partei die gesellschaftlichen Gräben vertiefen. Dabei nimmt sie sich US-Präsident Donald Trump zum Vorbild, der trotz mäßiger Zustimmung aus den moderaten Reihen der Republikaner Wahlen gewinnen konnte.

Migration und innere Sicherheit bleiben Kernthemen der AfD. Dabei sollen sie Ängste und Sorgen in der Bevölkerung verstärken. Ein weiteres großes Thema wird die Wirtschaftspolitik sein. Der Wohlstand der Deutschen steht aus Sicht von Beatrix von Storch zunehmend auf dem Spiel. „Die Wähler wollen eine Regierung, die die Wirtschaft aus der Krise führt“, erklärte sie. Laut von Storch könnte die Rechts-Partei dadurch ihre Unterstützung weiter ausbauen.


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Trotz dieser Strategie sieht Politikwissenschaftler Johannes Hillje Grenzen. Er erklärt in der „New York Times“, dass es in Deutschland keinen ausgeprägten Wunsch nach gesellschaftlicher Spaltung gebe. Doch das hält die AfD nicht davon ab, den Versuch zu wagen. Zumindest ihre aktuellen Umfragewerte zeigen, dass Polarisierung für die Partei funktioniert.