Im tiefsten Oberbayern betreibt Hassan Zohaib, ein Flüchtling aus Pakistan, ein traditionelles Wirtshaus. Was nicht zu den typischen Bayern-Klischees und Asyl-Vorurteilen passt, ist doch die Realität. Der „Münchner Merkur“, die „Süddeutsche Zeitung“ und Sat.1 Bayern berichteten schon über die außergewöhnliche Geschichte. Sie zeigt, wie Einwanderung auch die Provinz im Freistaat verändert und wie offen die meisten Menschen tatsächlich gegenüber Einwanderern eingestellt sind.
Dabei ist dem 28-Jährigen, der vor rund zehn Jahren Asyl beantragte, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, vor allem wichtig, dass alles so bleibt, wie es immer war. „Das ist ein bayerisches Wirtshaus und ich will auch nur bayerisch kochen“, erklärt er im Sat.1-Interview. Pakistanische Gerichte bietet er nicht an.
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Asyl-Geschichte: Pakistani sorgt dafür, dass alles bayerisch bleibt
„Die Bayern mögen Exoten wie mich“, so Pächter Zohaib gegenüber dem „Münchner Merkur“. Tatsächlich scheint die Sache rund zu laufen. Die Putzbrunner sind dankbar, dass die Gaststätte „Alter Wirt“ mitsamt Biergarten nach zwei Jahren Leerstand wieder betrieben wird.
Die Münchner Spaten-Brauerei beliefert das Haus, das auf rund 500 Jahre Tradition zurückblickt, und auch die Speisekarte ist gutbürgerlich-bayerisch. Es gibt Wurstsalat, Schweinsbraten mit Knödel, Weißwürste mit Breze, Fleischpflanzerl, Leberkäs mit Spiegelei, Zwiebelrostbraten und weitere Klassiker der süddeutschen Küche.
Nach seiner Ankunft in Deutschland, lebte Zohaib in einer Flüchtlingsunterkunft in Thalkirchen, jobbte über viele Jahre in einer Großmarkthalle, dann in der Altenhilfe und danach in der Gastronomie, unter anderem in einer bekannten Münchner Großgaststätte. Dort machte er nicht nur gute Erfahrungen. Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ erinnert er sich: „Der Koch hat herumgeschrien, von den Vorgesetzten habe ich keinen Respekt bekommen. Ich empfand das System nicht als sehr menschlich.“
Er lebte sparsam, um sich den Traum von einer eigenen Gastwirtschaft erfüllen zu können. Zur Eröffnung lud er den Putzbrunner Bürgermeister, den Gemeinderat und Vereinsvorstände ein – eine gelungene Marketingaktion!
Reaktion der Einheimischen spricht Bände: „Des is mir wurscht“
Die Asyl-Geschichte des Pakistani ist für viele ein gelungenes Beispiel für Integration und Einwanderung. „Des is mir wurscht, wer woher kommt, wenn die Küche super is, gemma hi und damit basta!“, schreibt ein Bayer als Kommentar unter das Sat.1-Video auf Instagram. „So stellt man sich Integration vor“, kommentiert ein weiterer. „Ein tolles Beispiel und solche Menschen sind willkommen“, meint ein anderer.
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Gegenüber Sat.1 macht Hassan Zohaib klar: „Das ist mein Wirtshaus, das ist mein Stolz!“ Ein Asyl-Märchen aus Bayern!