Veröffentlicht inPolitik

Klingbeil blamiert sich vor versammelter SPD – Was wirklich hinter dem Wahldesaster steckt

Während Bas glänzt, taumelt Klingbeil: 64,9 Prozent für den SPD-Chef und trotzdem fühlt es sich an wie eine Ohrfeige von der eigenen Partei.

SPD erteilt ihrem Vizekanzler eine klare Abfuhr in geheimer Abstimmung – so wurde Klingbeil kalt erwischt!
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Neue Schulden für Bundeswehr und Infrastruktur: Bundestag stimmt Grundgesetzänderung zu

Noch mit der Besetzung des alten Bundestages haben Union, SPD und Grüne über eine Änderung des Grundgesetzes abgestimmt.

Es ist ein schockierendes Ergebnis für Lars Klingbeil (47). Zwar wählen ihn die Delegierten seiner SPD erneut zum Parteivorsitzenden, doch mit nur 64,9 Prozent – ein historisch schlechtes Ergebnis und das ohne Gegenkandidat.

Dazu interessant: ++Trotz Klingbeils Zögern: Wehrpflicht im Eiltempo – CDU macht Druck++

Klingbeil zeigt seine Enttäuschung offen. Er hätte sich Kritik lieber direkt als über eine geheime Abstimmung gewünscht, so der Finanzminister.

Der schwierige SPD-Parteitag

Schon vor dem Parteitag deuteten sich Schwierigkeiten an. Klingbeil will die SPD verändern, sie in die politische Mitte führen. Dabei geht insbesondere die jüngere Basis aber ungern mit. Er wirbt für eine Partei, die „Politik für die Fleißigen“ macht. Doch statt Rückenwind erlebt Klingbeil eine Demütigung. Die neue Co-Vorsitzende Bärbel Bas erhält währenddessen beeindruckende 95 Prozent Zustimmung.

Schon gehört? ++Regenbogen-Rebellion im Bundestag! Klöckner kriegt ihr Fett weg++

Die Kritik an Klingbeil ist vielfältig. Viele werfen ihm vor, zu viel Macht zu auf einmal zu haben: Er ist Parteichef, Vizekanzler und Finanzminister. Außerdem habe er Saskia Esken, seiner früheren Co-Chefin, nicht ausreichend den Rücken gestärkt.


Du willst mit uns über Politik diskutieren? Dann schau gerne auf unserem Instagram-Account vorbei. Reden wir drüber!

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.


Die SPD-Basis äußert Unmut über seinen Führungsstil und seine politischen Entscheidungen. Klingbeil äußert siich nach der schlechten Wahl: „Ich spüre die Anspannung bis hier oben.“

„Und glaubt mir, ich bin auch angespannt“, sagt er vor den Delegierten. Er erklärt, er habe nach der Bundestagswahl die Wahl gehabt: „Entweder ich höre auf oder ich gehe jetzt voll in die Verantwortung für die SPD,“ so berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Klingbeils Kampf um Vertrauen

Der SPD-Chef will nicht aufgeben. Er betont, dass seine Partei nicht überflüssig sei. Doch seine Worte bleiben vage. „Wir kämpfen bis zum Umfallen um Spiegelstriche. Aber die anderen, die kommen mit den Kettensägen.“ Damit beschreibt Klingbeil die programmatischen Grabenkämpfe innerhalb der SPD – und ihre Wirkungslosigkeit nach außen.


Mehr spannende Artikel:


Klingbeil steht nun vor einer schwierigen Aufgabe. Trotz Niederlage will er die Partei einen und modernisieren. Ob er das Vertrauen zurückgewinnt, bleibt offen. Klar ist nur: Ohne Unterstützung wird es selbst für einen wie Klingbeil schwer.