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Merz lobt „Klempner“ Scholz plötzlich in allerhöchsten Tönen

Plötzlich ganz andere Töne von Friedrich Merz über seinen Vorgänger Olaf Scholz. Der neue Kanzler gibt sich versöhnlich.

© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Wegen Putin: Merz droht die erste Regierungskrise

Die Wähler haben es noch im Ohr, wie Friedrich Merz über seinen damaligen Kontrahenten Olaf Scholz herzog. „Sie sind ein Klempner der Macht“, schimpfte er im Bundestag über den Sozialdemokraten. „Sie können es nicht“, wetterte er weiter. In einer anderen Sitzung im Dezember feuerte er gegen Scholz: „Sie blamieren Deutschland! Zum Fremdschämen!“

Auch Scholz schenkte Merz wenig. Im Wahlkampf ging es hart zu. Umso erstaunlicher sind die neuen Töne, die von Merz gegenüber Scholz kommen.

+++ Interessant: Merz legt die Latte hoch: DAS verspricht er uns! +++

„Ihre Reaktion war historisch“

So sagte Merz zu Beginn seiner ersten Regierungserklärung als Kanzler über seinen Vorgänger: „Sie, Herr Kollege Scholz, und Ihre Regierung haben Deutschland durch Zeiten außergewöhnlicher Krisen geführt. Ihre Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine war wegweisend und sie war historisch.“ Eine überraschende Respektsbekundung.

Merz dankte Scholz persönlich. Er hoffe, dass Scholz die „Anerkennung“ des ganzen Bundestages und des Landes dafür erfahre. Der Altkanzler hörte zu, ohne eine Miene zu verziehen und nickte dann kurz dankend.

Merz würdigt Scholz: „Deutschland auf Kurs gehalten“

Schon bei der Übergabe des Kanzleramtes würdigte Merz den Altbundeskanzler. Er sagte, dass dessen Zeitenwende-Rede am 27. Februar 2022 „in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingehen“ werde. Sie sei „eine der wirklich großen Regierungserklärungen eines Bundeskanzlers“. Und weiter: „Sie haben Deutschland in dieser Zeit auf Kurs gehalten. Sie haben am Ende die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Enormes Lob auch für Habeck

Schon vor einigen Tagen sorgte die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche für einen ebenso unerwarteten Moment, als die Christdemokratin fast schon überschwänglich ihren Vorgänger Robert Habeck lobte. Er habe nach Putins Überfall auf die Ukraine und der folgenden Energiekrise eine „fast übermenschliche Leistung“ erbracht.


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Die Merz-Regierung schlägt somit auffällig versöhnliche Töne an und versucht Brücken zu bauen zum Koalitionspartner SPD, aber auch zu den Grünen. Die neuen Botschaften stehen allerdings auch in einem enormen Kontrast zum aggressiven Oppositionsstil der vergangenen Jahre.