Am 9. Mai feiert Russland den „Tag des Sieges“. Trotz seines Angriffskriegs gegen die Ukraine lässt es sich Kreml-Diktator Wladimir Putin nicht nehmen, eine große Militärparade in Moskau zu veranstalten. Auf der Gästeliste standen zahlreiche Staats- und Regierungschefs. Auf einige muss er aber wohl verzichten.
Putin muss Absagen verkraften
Mit dem „Tag des Sieges“ erinnert Russland an die Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945, das offizielle Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Zur Parade am 9. Mai in Moskau hat Putin mehr als 20 Staats- und Regierungschefs eingeladen.
++ Dazu wichtig: Putin-Parade in Russland – diese EU-Chefs stehen auf der Gästeliste ++
Nun trudeln aber offenbar die ersten Absagen für Putins Parade ein. Indiens Premierminister Narendra Modi sagte wegen wachsender Spannungen mit Pakistan ab. Zunächst sollte Verteidigungsminister Rajnath Singh ihn vertreten, doch auch er strich seine Reise – ebenfalls aus sicherheitspolitischen Gründen.
Andere Gäste aus Europa haben ihre Teilnahme angekündigt. Noch ist aber nicht klar, ob sie tatsächlich zu Putin reisen werden. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić und der slowakische Premierminister Robert Fico leiden laut Berichten nämlich unter gesundheitlichen Problemen.
Selenskyj warnt Staatschefs
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt Staats- und Regierungschefs ausdrücklich vor einer Teilnahme an Putins Parade. „Er bedroht die körperliche Unversehrtheit von Veteranen, die an diesem heiligen Tag an Paraden und Feierlichkeiten teilnehmen“, schrieb Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, am Samstag auf Telegram.
Zuvor hatte Selenskyj erklärt, sein Land könne nicht für „die Sicherheit“ der Teilnehmer an der Siegesparade in Moskau garantieren. „Wir wissen nicht, was Russland an diesem Tag tun wird. Es könnte verschiedene Maßnahmen ergreifen, wie Brände, Explosionen und uns dann die Schuld zuzuschieben“, sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Gespräch mit Journalisten unter anderem der Nachrichtenagentur AFP.
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Auch aus der EU kommt Kritik, insbesondere an Vučić und Fico. Jonatan Vseviov, Generalsekretär des estnischen Außenministeriums, erklärte: „Wir müssen sicherstellen, dass sie verstehen, dass bestimmte Entscheidungen Konsequenzen haben. Eine davon ist, dass sie der Europäischen Union nicht beitreten.“ (Mit AFP)