Der „Berliner Weg“ hat bei Hertha BSC eine enorme identifikatorische Wirkung. Große Investments und noch größere Ambitionen hatten den Klub gerade in Liga zwei befördert. Da kam die Idee, sich aus dem eigenen Nachwuchs heraus sportlich zu konsolidieren, vielen gelegen, um wieder eine Verbindung zur Alten Dame aufzubauen.
Zwei Anläufe sind gescheitert, in der kommenden Saison soll es mit der Rückkehr ins Fußball-Oberhaus klappen. Die Weichen dafür sind gestellt: Mega-Talent Boris Lum verlängerte unlängst, weitere Jugendspieler rücken ins Profiteam. Was macht Coach Stefan Leitl draus?
Hertha BSC: Trainer muss die Verantwortung steuern
Auch wenn die Betonung der Verantwortlichen auch in den vergangenen Jahren sehr auf der eigenen Jugend lag: Wirklich viele Spieler haben es in den zwei Jahren zweiter Liga nicht zu den Profis geschafft. Ibrahim Maza sticht heraus – wechselte im Sommer allerdings zu Bayer Leverkusen. Mit Boris Lum, Julian Eitschberger und Kennet Eichhorn stehen jetzt drei Hertha-Youngster in den Startlöchern.
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Die Frage, die vor der Saison im Raum steht, geht an den Trainer Stefan Leitl. Wird es ihm gelingen, den Jungen eine Rolle zukommen zu lassen, die sie ausfüllen können? Leih-Rückkehrer Eitschberger dürfte auf der rechten Außenbahn gute Chancen haben, weil Jonjoe Kenny dort eine Lücke hinterlässt. Gerade für den hochveranlagten Lum muss Leitl aber in die Verantwortungssteuerung finden.
Die Mischung machts
Auf dem „Berliner Weg“ muss Hertha BSC den jungen Spielern einiges abverlangen, ohne sie zu überfordern. Benjamin Weber hat als Geschäftsführer die Grundlage gelegt – jetzt ist es an Leitl zu liefern. Es gilt beispielsweise, einen Sechser wie Boris Lum im Mittelfeld an die Spielmacher Reese und Cuisance anzubinden, um bei aller Offensivlust auch für Stabilität zu sorgen.
In die Riege junger Spieler gehört auch die Bayern-Leihe Maurice Krattenmacher. Der zeigte schon im Testspiel gegen den BFC Dynamo, was er drauf hat. Im Idealfall wird der „Berliner Weg“ eine Rückkopplung zwischen den Nachwuchskickern. Jeder Schritt, den einer von ihnen tut, treibt dann auch die anderen an. Stefan Leitl muss nur dafür sorgen, dass sie diese Schritte auch auf dem Platz tun können.