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Auch Mick Schumacher leidet darunter: Formel-1-Teams sind auf dem Holzweg

In der Formel 1 überzeugen mal wieder nur wenige der Rookies. Andere Piloten werden ignoriert. Das ist ein Fehler. Ein Kommentar.

© IMAGO/Eibner

Formel 1-Saison 2025: Das sind alle Fahrer & Teams

Der Weg in die Formel 1 ist schwer, teuer und voller Hürden. Nur 20 Cockpits gibt es – entsprechend schaffen es nur die talentiertesten Fahrer (mit viel Geld), einen Platz in der Motorsport-Königsklasse zu ergattern. Entsprechend selten ist es, dass wie 2025 gleich sechs Rookies dabei sind.

Wieder einmal bedienten sich die Teams dabei ausschließlich in der Formel 2, ignorierten alle talentierten und oft zugleich erfahrenen Piloten aus anderen Rennserien – wie Colton Herta, Ryo Hirakawa oder auch Mick. Schumacher. Und weil beileiben nicht alle Rookie-Experimente funktionieren, stellt sich so mancher Fan inzwischen die Frage: Ist die Formel 1 hier auf einem Holzweg? Ein Kommentar.

Formel 1 zu engstirnig bei der Fahrerwahl?

Es ist ja nicht unlogisch, dass die F1-Rennställe auf der Suche nach neuem Fahrer-Material vor allem in die eigenen Nachwuchsserien schauen. Dort fahren die meisten Piloten den eigenen Team-Akademien, dort sind die Autos denen der Formel 1 am ähnlichsten – und dort wuchsen die meisten Superstars von heute heran. Dennoch scheint der Königsklasse manchmal der Blick über den Tellerrand zu fehlen.

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Auch in der Formel E, der IndyCar, der Langstrecken-WM und vielen anderen Rennserien gibt es gute und talentierte Piloten. Viele von ihnen fuhren einst selbst in Formel-Serien; wissen, wie die Autos dort funktionierten.

F1-Teams ignorieren andere Motorsport-Klassen

Doch es ist ja nicht so, als wäre das Rekrutieren aus der Formel 2 mit einer Erfolgsgarantie verbunden. Diesen jungen Fahrern fehlt es oft an der nötigen Reife, Erfahrung und vor allem Konstanz. Die Beförderung in die Top-Klasse ist immer mit viel Spekulation und Risiko verbunden. Siehe diese Saison: Von den sechs Rookies der aktuellen Saison überzeugen Wunderkind Kimi Antonelli und auch Isack Hadjar. Franco Colapinto, Oliver Bearman und Gabriel Bortoleto hinken dagegen den Ansprüchen und den eigenen Teamkollegen hinterher – und Liam Lawson und Jack Doohan wurden sogar schon wieder aus ihren Cockpits geschmissen.

Für sie wurden Bewerber aus anderen Motorsport-Klassen ignoriert. Jedes Jahr geben meist drei bis vier Fahrer ihr Grand-Prix-Debüt in der Formel 1. Zugänge aus anderen Rennserien gab es in den letzten zehn Jahren nur drei (!): Brendon Hartley (2017 im Toro Rosso), Stoffel Vandoorne (2017 im McLaren) und Nyck de Vries (2023 im AlphaTauri). Alle anderen Fahrer kamen aus dem Formel-Nachwuchs.


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Bitter für Mick Schumacher, der seit Jahren auf seine zweite Chance lauert. Bitter für Colton Herta, der in der IndyCar-Serie glänzt und immer wieder an den extrem hohen Hürden für die nötige Superlizenz scheitert. Bitter für Ryo Hirakawa, einen Star und Le-Mans-Gewinner der WEC, dessen Traum der Sprung in die Formel 1 ist und womöglich für immer bleibt. Nur drei prominente Beispiele vom Fahrern, denen die F1 durchaus zugetraut wird – nur eben nicht von den dort beheimateten Teams. Dort wird stattdessen nun über ein Comeback von Sergio Perez diskutiert.