Es waren zwei sehr intensive Jahre, die Innenverteidiger Timo Baumgartl bei Union Berlin verbracht hat. Der gebürtige Böblinger kam im Sommer 2021 für eine zweijährige Leihe von der PSV Eindhoven nach Köpenick.
Dass er in dieser Zeit auf nur 33 Bundesligaspiele kam, lag auch an einem gesundheitlichen Tiefschlag. Im Frühjahr 2022 wurde bei ihm Hodenkrebs festgestellt. Im Interview mit unserer Redaktion spricht der inzwischen 29 Jahre alte Fußballprofi über seine Erkrankung – und was sie mit ihm als Mensch gemacht hat.
Union Berlin: Ex-Star Baumgartl über prägende Zeit
Die Zeit von Timo Baumgartl bei Union Berlin liegt inzwischen zwei Jahre zurück. Vergessen wird er diese Zeit aber auf keinen Fall – und das hat auch mit seiner Erkrankung zu tun, wie er ehrlich im Interview zugab. „Man hat die Perspektive aufs Leben verändert“, sagte er. „Es gibt Fußball und es gibt das Leben.“ Zwar sei sein Ehrgeiz noch immer ungebrochen, doch er könne seither einige Dinge einfach besser abhaken.
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Besonders prägend waren dabei die Erlebnisse, die Baumgartl während der Krebs-Behandlung machte. In seiner Zeit in der Onkologie habe er viele Menschen kennengelernt. „Ich glaube 70 Prozent der Menschen, die ich dort kennengelernt habe, sind tot“, sagt er heute. Auch deshalb sei für ihn inzwischen klar, dass es wichtigere Themen als Fußball gebe. Der Antrieb für den Sport sei aber nie weg gewesen.
Weiterhin Kontakt zu Union
Aufgrund dieser emotionalen Zeit ist auch der Kontakt zu Union Berlin nie abgerissen. Vor allem mit mit Mannschaftsarzt Dr. Clemens Gwinner sei er noch heute befreundet, sagt Baumgartl. Genauso wie mit Charité-Arzt Dr. Robert Peters. Beide wären immer für ihn da gewesen, genauso wie der gesamte Verein. „Es ist immer schön, wenn ein Verein einen so unterstützt“, sagt Baumgartl heute. „Das zeigt einfach, dass trotz alledem, um wie viel Geld es im Fußball geht, dass so eine Menschlichkeit immer da ist.“
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Nach seiner Zeit bei Union Berlin spielte Baumgartl ein halbes Jahr bei Schalke 04 und war anschließend ein halbes Jahr ohne Klub. Seit Januar 2025 steht er in der MLS bei St. Louis City unter Vertrag. Wie es ihm auf Schalke erging und wie es mit der Eingewöhnung in den USA lief, liest du bei unserem Partnerportal „DER WESTEN“.