Heile Welt ist längst nicht mehr. Nach nur sechs gemeinsamen Rennen in der Formel 1 bröckelt die Beziehung zwischen Lewis Hamilton und Ferrari zusehends. Abgesehen von zwei magischen Sprint-Auferstehungen herrscht bei der Scuderia nur noch Frust.
Und der entlädt sich beim Rennen am Teamfunk (hier alle Highlights des Miami-GP zum Nachlesen). Statt gemeinsam zu arbeiten, bekriegen sich Hamilton und Teamkollege Leclerc übers Radio. Besonders der Rekordweltmeister der Formel 1 verliert plötzlich die Fassung.
Formel 1: Ferrari-Drama auf den letzten Runden
Nach einer weiteren Sprint-Überraschung (Podium für Hamilton) kehrte Ferrari beim Hauptrennen von Miami zum üblichen roten Gegurke zurück. Die Startplätze acht (Leclerc) und 12 (Hamilton) sprachen Bände. Die großen Punkte wurden ohne Beteiligung des Traditionsteams vergeben – wieder einmal. Und das zehrt am Nervenkostüm.
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In Runde 34 hatte Hamilton Leclerc (auch dank virtuellem Safety-Car) eingeholt. Sofort begann eine interne Diskussion. Der Brite hielt sich für schneller, verlangte, dass Leclerc ihn durchlassen möge. Doch der Monegasse weigerte sich. Vier Runden diskutierte das Team hin und her.
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Hamilton, der in der Formel 1 schon einiges erlebt hat, platzte der Kragen. „Das ist kein gutes Teamwork. In China habe ich auch Platz gemacht, als ihr mich gebeten habt. Wofür sind Teamkollegen da?“, keifte er auch in Richtung Leclerc. Dann die erlösende Ansage: Hamilton durfte vorbei.
Ferrari-Drama auf den letzten Runden
Doch wir würden nicht über Ferrari reden, wenn das schon die Schlusspointe gewesen wäre. Denn Hamilton schaffte es in der Folge nicht, seinen Mercedes-Nachfolger Kimi Antonelli einzuholen. Und schon meckerte Leclerc: „Lewis muss schneller fahren. Ich fahre jetzt in seiner ‚Dirty Air‘.“
Gegen Ende des Rennens war dann plötzlich Leclerc der schnellere Fahrer und wollte wieder am Kollegen vorbei. Doch die Ansage zum erneuten Platztausch kam erst nicht beim Briten an und als man ihn dann anwies, ignorierte er den Befehl zunächst. Die Stimmung war komplett am Boden.
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Vier Runden vor dem Ende ließ Hamilton Leclerc dann doch wieder passieren – und musste plötzlich aufpassen, nicht noch von Carlos Sainz eingeholt zu werden. Als sein Renningenieur ihm den schrumpfenden Abstand durchgab, funkte Hamilton giftig zurück: „Soll ich den Sainz jetzt auch noch vorbeilassen?“ Beim einstigen Vorzeigeteam der Formel 1 liegen die Nerven extrem blank – und der brodelnde Vulkan steht kurz vor der Explosion.