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Hertha BSC als Schutzengel: Klares Urteil nach zwei Jahren – „Einmal Herthaner, immer Herthaner“

Für Fans von Hertha BSC war es keine einfache Saison. Auf den Tribünen wurden viel gelitten und gebangt – auch von einer ehemaligen Mitarbeiterin.

© IMAGO/Nordphoto

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Hertha BSC hat es seinen Fans in dieser Saison alles andere als leicht gemacht. Die Berliner waren durchaus mit großen Ambitionen gestartet, am Ende landete die Alte Dame im Abstiegskampf.

Eine, die trotzdem immer mitfieberte und mitlitt war Ex-Hertha-Mitarbeiterin Lena Cassel. Die Moderatorin hat nach zwei Jahren als Moderatorin bei Hertha-TV eine besondere Beziehung zum Zweitligisten. Wie sie überhaupt zu Hertha BSC kam – und beschwerlich ihr Weg in die Welt des Fußballs war, beschreibt die 30-Jährige in ihrem Buch „Aufstiegskampf – vom Seitenrand in die Primetime“.

Hertha BSC: Ex-Mitarbeiterin schreibt Buch

Heute kennen Lena Cassel viele Menschen entweder von Prime Video, wo die Wahlberlinerin durch die Highlights der Champions League führt oder von DAZN, vom Seitenrand der Bundesligaspiele. Podcastfans werden sie als Host von „FUSSBALL MML Daily“ oder dem inzwischen eingestellten Sportverbrechen-Podcast „Playing Dirty“ kennen. Seit dem Frühjahr 2025 ist Cassel nun auch Autorin.

Im Buch „Aufstiegskampf – vom Seitenrand in die Primetime“ zeigt die 30-Jährige auf, wie schwer es noch heute für eine Frau ist, im Fußball anzukommen – sowohl als Spielerin, als auch im Journalismus.



Cassel beschreibt in dem Buch die Anfänge ihrer Liebe zum Fußball, die mit einem Weitschusstor zumindest erinnerten 200 Metern begonnen hatte. Sie beschreibt, mit welchen Schwierigkeiten, Mädchen und junge Frauen in den 2000er Jahren zu kämpfen hatten, wenn sie Fußball spielen wollten.

Cassel beschreibt die Probleme für Frauen im Fußball

Was Cassel berichtet, war und ist die Realität vieler Mädchen, die den Fußball lieben. Mit 15 Jahren musste sie in eine Damenmannschaft. Beim Wechsel in die Regionalliga musste sie ihre Ablöse selbst zahlen und die Trainingskleidung, die verpflichtend war, aus dem Fanshop kaufen oder eine ehemalige Spielerin kontaktieren, um ihre Kleidung zu bekommen. Cassel schreibt: Wir waren die am höchsten spielende Mannschaft im Verein und wurden behandelt wie Amateure. Von uns wurde professionelle Hingabe gefordert, was wir bekamen, war das Gegenteil davon. Und das nur, weil wir keinen Penis hatten.“

Lena Cassel arbeitete zwischen 2020 und 2022 für Hertha BSC. Nun hat sie ein Buch geschrieben. Credit: BERLIN LIVE

Geld bekam Cassel während ihrer Zeit in der dritthöchsten deutschen Frauen-Fußballliga nicht. Und so musste sie sich irgendwann entscheiden zwischen dem Fußball und ihrer Arbeit. Diese hatte sie inzwischen in unter anderem in den Sportjournalismus geführt. Cassel arbeitete als freie Mitarbeiterin für die Sportschau, wo sie als „zu laut“ und „zu bunt“ bezeichnet wurde. Später auch für Stern TV, wo ihr die Arbeit nicht wirklich Spaß machte.

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In ihrem Buch schreibt Cassel, wie sie gleichzeitig zu viel wollte, irgendwann an Schlaflosigkeit litt und ein Burn-out diagnostiziert bekam. Von dort rutsche sie beinahe in eine Bore-out durch einen für sie nicht fordernden Marketing-Job. Und dann kam die Rettung, der „Schutzengel“ Hertha BSC, wie sie schreibt.

Hertha wurde ihre Familie

Im Sommer 2020 wurde die Moderatorin das Gesicht von Hertha-TV, machte Content für Youtube und fühlte sich beruflich endlich wieder wohl und sammelte Selbstvertrauen für ihre weitere Karriere, in der sie erstmals nicht als Exotin im Fußballbereich gelabelt wurde.

Das Buch strotzt nur so vor Lob für den Verein. Sie sei „Teil einer Familie geworden“, schreibt Cassel. Sie haben „Selbstvertrauen, Sinnhaftigkeit und Stärke“ gewonnen, in den zwei Jahren, in denen sie Content für Hertha machte. Den Verein habe sie nur in guter Erinnerung. Das Kapitel schloss sie mit den Worten „einmal Herthaner, immer Herthaner“.


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Dass das keine leeren Phrasen sind, sieht man immer wieder bei Instagram. Immer wieder, wenn es die Zeit zwischen Bundesliga und Champions League zulässt, sitzt Lena Cassel auch im Olympiastadion. Bei dem Verein, der ihr ein „Zuhausegefühl“ gegeben hat.

Für alle, die einen Einblick in die Lebensrealität von Frauen oder Mädchen im Bereich Fußball bekommen wollen, ist dieses Buch absolut etwas. Gleiches gilt natürlich auch für alle, die am Lebensweg von Lena Cassel interessiert sind.

Lena Cassels Buch „Aufstiegskampf – vom Seitenrand in die Primetime“ ist im Frühjahr 2025 im Tropen-Verlag erschienen.