In Berlin leben inzwischen fast vier Millionen Menschen auf ziemlich engem Raum. Das verleiht der Stadt das Flair einer richtigen Metropole. Es sorgt aber auch dafür, dass bestimmte Risiken auftreten, die es in anderen Ecken nicht gibt.
Im Bezirk Neukölln schlugen die Behören jetzt Alarm. Denn eine Bedrohungslage lässt sich offenbar nicht so leicht in den Griff kriegen. Weil die Gesundheit der Anwohner bedroht ist, müssen am Hermannplatz jetzt andere Saiten aufgezogen werden.
Berlin: Tierische Gefahr am in Neukölln
Wo die Hasenheide zur Karl-Marx-Straße wird und U8 auf U7 trifft, liegt mit dem Hermannplatz einer der wichtigsten Zentralpunkte Neuköllns. Hier haben sich in den vergangenen Monaten offenbar Wanderratten breitgemacht – und zwar „in starker Häufung und Ausmaß“, wie es im Amtsblatt nun heißt.
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Die Behörden fassen die Lage vor Ort inzwischen als Gefahr auf. Denn die Ratten können rund 100 Krankheiten auf den Menschen übertragen. Dazu zählen etwa Hepatitis, Tuberkulose, Tollwut, Fleckfieber, Salmonellen, Toxoplasmose, Cholera. Anwohner haben sich bereits über die Zustände beklagt. Es folgte eine Bestandsaufnahme, die das Ausmaß bestätigte.
Maßnahmen greifen nicht
Jetzt ist guter Rat teuer. Denn die ersten eingeleiteten Maßnahmen der Berliner Behörden zeigten keine ausreichende Wirkung. „Ausgelegte Giftköder erweisen sich nicht als effektiv, da das Nahrungsangebot für die Ratten zu groß ist“, heißt es im Amtsblatt dazu. Zwischen Imbissbuden und trubeligen Marktständen haben die Tiere einen Lebensraum gefunden, aus dem sie sich kaum vertreiben lassen.
Das Amt sieht eine „hinreichende Wahrscheinlichkeit“, dass die Ratten in Neukölln Krankheiten übertragen. Um der Lage Herr zu werden, sei das Verhalten der Menschen vor Ort wichtig. So ist es untersagt, Lebensmittelkisten auf dem Boden abzustellen. Der Müll muss in die verfügbaren Eimer entsorgt und Vogelfutter für Ratten unzugänglich verteilt werden. Bei Missachtung der Regeln drohen bis zu 25.000 Euro Bußgeld.