In der Talkshow von Markus Lanz diskutieren die Gäste am Donnerstag (3. Juli) über den sogenannten Sudhof-Bericht und die Maskeneinkäufe unter Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn.
Der 168 Seiten lange Bericht, erstellt von Margarete Sudhof, beleuchtet die Milliardenausgaben für Masken während der Covid-Pandemie. Dabei zeigt er auf, dass es erhebliche Mängel gegeben habe.
Markus Lanz: Kritik an Jens Spahn
Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach begründet bei Markus Lanz im ZDF, warum er den Bericht in Auftrag gegeben habe. „Ich habe den Auftrag für den Bericht gegeben, weil ich der Meinung war, dass die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf hat“, erklärt Lauterbach. „Ich habe Frau Sudhof damals den Auftrag gegeben, sie soll das aufarbeiten, und zwar so, dass es jeder versteht, also in klarer Sprache.“ Jetzt ist er für die Öffentlichkeit zugänglich – mit Schwärzungen an einigen Stellen und somit nicht für jedermann verständlich. Aufklären will Lauterbach die Schwärzungen nicht.
Laut Lauterbach sollte der Bericht klären, was damals im Ministerium passiert sei. Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn selbst wurde damals nicht befragt, da er als politischer Verantwortungsträger nicht wie ein Mitarbeiter betrachtet worden sei. Journalistin Christina Berndt kritisiert bei Markus Lanz diese Herangehensweise. Sie sieht darin eine verpasste Chance, die Verantwortlichkeiten tiefer zu durchleuchten.
Markus Lanz: Diskussion um „fehlerhafte Entscheidungen“
Die Journalistin beschreibt die Situation im März 2020, als der massive Maskeneinkauf stattfand. Sie räumt ein: „Jeder kann verstehen, dass in einer Krisensituation Dinge schwierig sind, dass manchmal auch Geld verbrannt wird, weil man bestimmte Wege sucht, weil die Weltmarktlage ganz schwierig ist. Aber hier ist mehr als das passiert, und das wird deutlich, wenn man den Sudhof-Bericht genauer anschaut.“ Dennoch sieht sie bei Spahn unnötige Überschreitungen und fehlerhafte Entscheidungen.
Kritisiert werden vor allem Spahns Hemdsärmeligkeit und sein Ignorieren von Warnungen aus dem eigenen Ministerium. So hätte er unnötig hohe Maskenpreise festgesetzt und das Open-House-Verfahren trotz Widerständen durchgezogen. Die Einkäufe seien schlechter gelaufen, als der Druck erlaubt hätte, urteilt Berndt bei Markus Lanz deutlich.
Der Bericht bleibt aufgrund der Schwärzungen umstritten, und Jens Spahn wird weiter in der Kritik stehen. Auch zukünftige Untersuchungen, wie gegenwärtige Klagen auf die Herausgabe des vollständigen Berichts, könnten die Debatte neu entfachen. Markus Lanz hebt in seiner Sendung hervor, wie wichtig Transparenz bei dieser Thematik bleibt.
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