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So viele Autos werden in Berlin abgeschleppt: Jetzt wird Kritik laut

Die Zahl der Verkehrssünder in Berlin steigt. Doch die Polizei hat kaum Kapazitäten, sich darum zu kümmern. Jetzt wird Kritik laut.

© IMAGO/Bihlmayerfotografie

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In Berlin wurden zwischen Januar 2023 und April 2025 fast 1,9 Millionen Falschparkende allein im Bezirk Mitte erfasst, jedoch nur 29.725 Fahrzeuge abgeschleppt. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage von Antje Kapek (Grüne) an die Senatsinnenverwaltung hervor.

Gegenüber der „Berliner Morgenpost“ kritisiert sie jetzt, dass gefährliche und behindernde Verkehrssituationen oft bestehen bleiben. In anderen Bezirken zeigt sich ein ähnliches Missverhältnis, etwa in Charlottenburg-Wilmersdorf oder Marzahn-Hellersdorf.

Berlin: Falschparken und dessen Konsequenzen

Falschparken stellt in Berlin ein zunehmend spürbares Problem dar. Es behindert Rettungsdienste und die BSR, die 2024 fast 2000 „Leistungsausfälle“ aufgrund blockierter Fahrzeuge meldete. Konkret heißt das: Der Müll musste liegen bleiben, das Fahrzeug kam nicht durch. Kapek fordert einfachere Abschleppregeln in Berlin, besonders wenn Rettungswege oder Müllentsorgung blockiert werden.


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Was zusätzlich aus den Zahlen der Innenverwaltung hervorgeht: Die Parkraumbewirtschaftung zeigt Wirkung. Kapek erklärt gegenüber dem Blatt: „Überall dort, wo sie eingeführt wurde, wird konsequenter geahndet.“ Tatsächlich stiegen die Bußgelder in den vergangenen Jahren erheblich: Nahm Berlin 2021 noch 72,6 Millionen mit Bußgeldern ein, waren es 2022 schon 109,6 Millionen. In diesem Jahr ist man bereits jetzt bei über 50 Millionen Euro (Stand: Mai 2025). Das heißt: Geht der Trend so weiter, könnten die Einnahmen noch weiter steigen.

Verkehrsverstöße und Kontrollen in Berlin

Verkehrssünden in Berlin sind häufig durch geringe Überwachung geprägt. 2024 wurden 3,97 Millionen Anzeigen registriert, davon viele für Falschparken oder Geschwindigkeitsverstöße. Obwohl die Polizei diesen Bereich priorisieren wollte, wurden 2024 weniger Schwerpunkteinsätze durchgeführt, teils aufgrund anderer Belastungen wie Demonstrationen oder dem Schutz jüdischer Einrichtungen.


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Einige Bezirke wie Spandau zeigen beispielhaft verstärkte Kontrollen, doch andere Bezirke handeln uneinheitlich. Kapek fordert, in Berlin flächendeckend gemeinsame Standards einzuführen, um das Verkehrsklima nachhaltig zu verbessern und hohe Bußgeldeinnahmen konsequent in sinnvollere Verkehrsmaßnahmen umzuleiten.

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