Weil die Berliner Autofahrer in der Hauptstadt viel zu häufig so parken, wie es ihnen passt, kommt es in kleineren Straßen immer öfter zu Problemen. Manch ein Falschparker sorgt mit seinem rücksichtslosen Verhalten dafür, dass Einsatzfahrzeuge der Berliner Stadtreinigung (BSR) kein Durchkommen mehr haben.
Auf Nachfrage von BERLIN LIVE hat die BSR jetzt erklärt, was sie in solchen Fällen unternimmt – denn ansonsten bleibt der Müll einfach stehen.
Falschparker behindern in Berlin auch die BSR bei ihrer Arbeit
Erst im Juni hatte die Berliner Abgeordnete Antje Kapek (Grüne) eine schriftliche Anfrage zum Thema „Maßnahmen gegen Gehwegparken“ gestellt. In der Antwort ging es unter anderem auch um den Umgang der BSR mit dem Falschparker-Problem.
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Tatsächlich erfasst die BSR größere Störungen, die zu einem kompletten Leistungsausfall führen, mithilfe mobiler Geräte, um den Kunden einen Nachweis zu liefern – beispielsweise wenn eine Straße „verparkt“ ist. Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, ob Autofahrer auf dem Gehweg, in „zweiter Reihe“ oder im Haltverbot parken. Übers Jahr betrachtet liegen die Fallzahlen hier im dreistellen Bereich.
Zu den Straßen, in denen dies 2024 besonders häufig vorkam, zählen die Donaustraße in Neukölln, die Adalbertstraße in Kreuzberg und die Fritz-Kirsch-Straße in Köpenick. Im laufenden Jahr gehören die bereits erwähnte Donaustraße sowie die Cotheniusstraße in Prenzlauer Berg und die Sonnenallee in Neukölln zu den problematischen Straßen, in denen bislang am häufigsten abgeschleppt wurde.
Rund 300 Transportüberwege hat die BSR in Berlin schon aufgestellt
Dabei versucht die Berliner Stadtreinigung die Probleme schon mit präventiven Maßnahmen zu minimieren. Gegenüber BERLIN LIVE erklärte ein Sprecher hierzu: „Die BSR setzt an besonders problematischen Stellen mittlerweile rund 300 sogenannte Transportüberwege ein, die wir für den Gesundheitsschutz unserer Beschäftigten aufgrund der längeren und mühsamen Wege durch Verparkungen selbst aufstellen und betreiben.“
Diese scheinen auch bei den Anwohnern durchaus beliebt zu sein. „Die Erfahrung zeigt, dass diese Transportüberwege auch gern von Familien, Radfahrenden und mobilitätseingeschränkten Menschen genutzt werden“, so die BSR.
In besonders schwerwiegenden Fällen informiert die BSR auch die Polizei
Wenn es trotzdem zu gravierenden Problemen kommt, informiert die Berliner Stadtreinigung sowohl die Behörden als auch die betroffenen Hausverwaltungen: „Die BSR informiert in besonders schwerwiegenden Fällen das zuständige Ordnungsamt beziehungsweise die Polizei über falsch parkende Fahrzeuge – jedoch können wir aus logistischen Gründen in der Regel nicht so lange warten, bis das Abschleppen solcher Fahrzeuge erfolgt ist“, so die BSR zu BERLIN LIVE. „Bei wiederkehrenden Störungen der Müllentsorgung werden auch die jeweiligen Hausverwaltungen beziehungsweise Grundstückseigentümer in Kenntnis gesetzt.“
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Letztendlich bleibt das Falschparker-Problem eine Angelegenheit von Ordnungsamt und Polizei. Die Berliner wären also gut beraten, beim Parken genauer hinzuschauen. Denn im schlimmsten Fall trifft es sie am Ende selbst, wenn ihr eigenes Fehlverhalten dafür sorgt, dass die BSR den Müll nicht abholen kann.