Der Klimawandel macht auch vor deutschen Museen nicht halt. Steigende Temperaturen setzen Exponate immer stärker unter Stress. Bill Landsberger, Biologe im Rathgen-Forschungslabor der Staatlichen Museen zu Berlin, erklärt gegenüber der „Berliner Morgenpost„, dass die gestiegene Hitze binnen Gebäuden neue Schutzmaßnahmen verlangt. Man arbeite mit zunehmendem Aufwand gegen ein verändertes Außenklima.
Die Klimatisierung von Ausstellungsräumen bringt jedoch höhere Kosten und mehr CO₂-Ausstoß mit sich – ein Teufelskreis.
Klimawandel stellt Museen vor neue Herausforderungen
In nicht klimatisierten Museen wie Freilichtanlagen oder historischen Bauten zeigen sich die Folgen des Klimawandels oft drastischer. Kondenswasserbildung durch plötzliche Temperaturanstiege erhöht das Risiko von Schimmel, warnt Landsberger.„Hitzeperioden und Starkregenereignisse erschweren den Erhalt von Sammlungsbeständen und bedrohen delikate Objekte ganz direkt.“
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Neben Schimmel bereiten auch neue Insektenarten Probleme. Durch wärmere Bedingungen verdrängen invasive Arten wie der Australische Teppichkäfer heimische Schädlinge. Diese bekämpfen Museumsmitarbeiter mithilfe von Quarantäne, Gefrierbehandlungen und Stickstoff-Gas.
Schädlinge in Museen als weiteres Problem
Landsberger sagt: „Besonders anfällig für Schädlingsbefall sind Museumsobjekte aus Materialien tierischen Ursprungs. Textilien aus Wolle, Exponate aus Leder, Federn oder Pelz sind häufig besonders gefährdet.“ Ethnologische und naturhistorische Sammlungen leiden darunter besonders. Schäden können oft nur aufwendig restauriert werden.
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Museen setzen zusätzlich Präventionsmaßnahmen ein. Dazu gehören Monitoring, schädlingssichere Lagerung und biologische Schädlingsbekämpfung durch Nützlinge. Auch regelmäßige Reinigung und intakte Gebäude tragen dazu bei, Exponate zu schützen. Landsberger betont im Gespräch mit der „Morgenpost“, dass der Klimawandel diese Herausforderungen weiter verschärfen wird, falls er ungebremst fortschreitet.
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