Den 2. Juli 2025 werden Felix, Lea und Tomas definitiv nicht so schnell vergessen. Der besagte Mittwoch war nicht nur einer der heißesten Tage in Berlin – es war auch der Tag, an dem das Trio sein Zuhause verlor.
Durch einen Dachbrand ist das Haus in der Kärntner Straße 28 in Schöneberg derzeit unbewohnbar. Obwohl sich die WG der drei im ersten Stock befindet, wurde die gesamte Wohnung mit Löschwasser geflutet. Wie es nun weitergeht?
Berliner WG traute ihren Augen kaum
„Wir waren zum Glück alle unterwegs“, erinnerte sich Felix zu Beginn des Gesprächs mit BERLIN LIVE an den Horrortag. Während Lea in ihre Heimat gefahren war, lagen Felix und Tomas gerade am See als der Anruf einer aufgebrachten Nachbarin kam. „Es war einfach surreal“, erzählte der 31-Jährige weiter. Bereits aus weiter Entfernung konnten die beiden Männer auf ihrem Rückweg die Rauchsäule am Himmel sehen.
Dass das eigene Zuhause in Flammen steht, realisierten sie erst, als die gesamte Zufahrt mit Feuerwehr-Löschfahrzeugen vollstand. Ihre Lebensgrundlage war von jetzt auf gleich zerstört. „Es war eine total unklare Situation“, verriet Felix. So hätten er und seine Mitbewohner anfangs gedacht, dass sie sicherlich nach ein paar Tagen wieder zurück in ihre Bleibe können – doch die Realität sah anders aus.
Schimmel nimmt die gesamte Wohnung ein
Nach der Prüfung eines Gutachters stehe das Gebäude zwar nicht unter Einsturzgefahr, doch die Schäden müssen vor dem Wiedereinzug beseitigt werden – das könne bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen. Eine Stunde blieb Felix und den anderen Anwohnern, um ihre Habseligkeiten aus der Wohnung zu retten. „Sowas hab ich noch nicht erlebt. Der Schimmel ist regelrecht explodiert“, erläuterte der Wahl-Berliner. Das Löschwasser sei ungehindert von der Decke getropft, sodass die Küche knöcheltief unter Wasser stand.

Sämtliches Mobiliar, Kleidung und technische Gegenstände plötzlich unbrauchbar – darunter auch zahlreiche Erbstücke wie Bilder oder auch ein Teppich der Großmutter. Das einstige Zuhause wurde für Felix, Lea und Tomas von heute auf morgen zu einem Ort, in dem man sich nicht allzu lange aufhalten will: „Da schlug einem eine ganz seltsame Atmosphäre entgegen.“ Selbstverständlich hing auch Tage später noch der Gestank des Rauches in der Luft. Allein den Schaden aller verlorener Gegenstände schätzen die Drei auf etwa 15.000 Euro – vieles davon unersetzbare Erinnerungen.
Ohne Hausratversicherung plötzlich vor dem Nichts
Weil das Trio keine Hausratversicherung abgeschlossen hatte, standen sie buchstäblich vor dem Nichts. Die Kosten für Übernachtungsmöglichkeiten müssen selbst getragen werden. „Ich dachte, es gibt eine Rechtslage, damit uns in der Not eine Unterkunft zusteht“, gab Felix offen zu. Stattdessen habe der Bezirk den Betroffenen – darunter auch Familien mit Kindern – die Obdachlosenunterkunft angeboten: „Das ist natürlich ein Witz – das hat keiner von uns in Anspruch genommen.“
Völlig planlos vor den Trümmern der 95-Quadratmeter-Bude zu stehen, sei für Felix, Lea und Tomas allerdings das Schlimmste gewesen: „Für uns war das in der Situation sehr bitter, da einfach so hängen gelassen zu werden. Wir hatten Panik und man malt sich die schlimmsten Szenarien aus.“ Ohne klare Informationen hatten sie sogar schon damit gerechnet, entmietet zu werden, da das Haus nach dem Brand möglicherweise komplett abgerissen werden muss. Glücklicherweise kam die WG in ihrer Notlage vorübergehend bei einem Kumpel in Kreuzberg unter.
Berliner Hausgemeinschaft bleibt zuversichtlich
Inzwischen sind ein paar Tage vergangen und die Situation hat sich ein klein wenig entspannt. Wie unsere Redaktion erfuhr, habe Lea mittlerweile eine neue Bleibe zur Zwischenmiete gefunden, ihre beiden Mitbewohner seien allerdings weiter auf der Suche. „Wir werden wahrscheinlich noch ein paar Bezirke abklappern müssen und auf verschiedenen Couches schlafen“, mutmaßte Felix. Was für das Trio jedoch feststeht: „Wir möchten auf jeden Fall in die Wohnung zurück!“
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Das liege vor allem auch an dem starken Zusammenhalt der Hausgemeinschaft mit acht Mietparteien und rund 60 Bewohnern. So sei man auch nach dem Auszug noch in regem Kontakt. Doch auch von Außenstehenden erhalten Felix, Lea und Tomas sowie die anderen betroffenen Bewohner viel Unterstützung in Form von Zuspruch, Support beim Umzug sowie dem einen oder anderen Angebot zur Übernachtung. Was gerade aber am meisten über die Runden hilft, ist Geld – deshalb startete das Trio auch einen Spendenaufruf, der untereinander aufgeteilt werden soll.
Wer Felix, Lea und Tomas ebenfalls unter die Arme greifen will oder vielleicht einfach einen kleinen Funken Hoffnung schenken möchte, kann das unter dem folgenden Link tun: Spendenaktion von Felix Vendramin: Hilfe nach dem Hausbrand.