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Hunderttausende bei CSD in Berlin: Nach Ausschreitungen in Kreuzberg – Polizei löst Veranstaltung auf

Der CSD in Berlin hat begonnen. Hunderttausende Teilnehmende ziehen zur Stunde durch die Hauptstadt. Alles Wichtige dazu hier.

© Casten Koall/dpa

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Um 12 Uhr hat der CSD in Berlin begonnen. Hunderttausende Menschen ziehen von der Leipziger Straße nahe des Spittelmarktes in Richtung Brandenburg Tor, wo sie gegen 19 Uhr eintreffen werden. Unter dem Motto „Nie wieder still!“ wollen die Veranstalter und Teilnehmenden ein Zeichen gegen Diskriminierung und für den Schutz queerer Rechte setzen.

Die wichtigsten Meldungen rund um den CSD in Berlin:

21.51 Uhr: Der große Demozug hat die Straße des 17. Juni erreicht. Die Stimmung ist hier weiter ausgelassen und friedlich. Die „BZ“ spricht von rund 30 Festnahmen in Kreuzberg.

21.03 Uhr: Die Berliner Polizei hat die „Queer Pride“ in Kreuzberg aufgelöst. Grund dafür waren „wiederholte Angriffe auf Einsatzkräfte und das Rufen antisemitischer Parolen“, so meldet es die Berliner Polizei um kurz nach 20 Uhr.

19.45 Uhr: Auch zu Flaschenwürfen und Angriffen mit Fahnenstangen auf die Beamten soll es gekommen sein. Das meldet die Polizei. Es gebe mehrere verletzte Polizisten.

19.25 Uhr: Bei dem Demozug in Kreuzberg nehmen lat Informationen der Berliner Polizei aktuell rund 10.000 Personen teil. „Darunter rund 800 Personen mit pro-palästinischem Bezug. Im Laufe des Aufzuges soll es wiederholt zum Ausrufen von antisemitischen Parolen gekommen sein. Unsere Einsatzkräfte nahmen daraufhin einzelne Personen fest, woraufhin sie durch andere Versammlungsteilnehmende mit Farbbeuteln beworfen wurden. Im Zuge der Festnahmen mussten unsere Kräfte körperlichen Zwang anwenden“, heißt es in einer ersten Meldung.

18.10 Uhr: Rund 5.000 Menschen haben sich auf dem Südstern in Kreuzberg zusammengefunden. Der Grund: Die propalästinensisch geprägte „International Queer Pride for Liberation“. Es kämen weiterhin Menschen dazu, sagte eine Polizeisprecherin gegen 17 Uhr gegenüber der dpa. Angemeldet waren 10.000 Teilnehmer. Der Zug soll am Oranienplatz enden.

Zahlreiche Menschen hatten Palästina-Fahnen und sogenannte Palästinenser-Tücher, auch Kufiya genannt, dabei. Die Veranstalter fordern Solidarität für Palästina und rufen zu einem «antikolonialen, antirassistischen, antikapitalistischen Freiheitskampf» auf.

16.48 Uhr: Die Berliner Polizei meldet, dass die U-Bahnhöfe Brandenburger Tor, Bundestag, Bülowstraße und Nollendorfplatz jetzt gesperrt sind. Alle weitere Sperrungen rund um den CSD, liest du hier.

Störaktion beim CSD in Berlin

16.39 Uhr: Auf dem Potsdamer Platz haben um kurz vor 15 Uhr pro-palästinensische Protestierende mit Bannern, auf denen „No pride in Genocide“ zu lesen war, auf den Krieg in Gaza aufmerksam gemacht. Dahinter stecken Mitglieder der „Neuen Generation“.

15.54 Uhr: Die Gegendemonstration wurde beendet, das meldet die Berliner Polizei.

15.46 Uhr: Am Ende der Parade findet vor dem Brandenburger Tor eine Kundgebung statt. Im Anschluss wartet auf die Menschen hier dann noch eine kleine musikalische Sensation! Nach über zehn Jahren tritt die deutsche Girl-Band „Monrose“ wieder gemeinsam auf.

„Bahar Kizil und Senna Gammour – zwei Drittel der erfolgreichen Popband – kommen spontan und aus voller Überzeugung, um gemeinsam mit uns ein kraftvolles Zeichen für Sichtbarkeit, Vielfalt und Solidarität zu setzen“, teilte der CSD hierzu mit.

13.40 Uhr: Wie die Polizei bei X mitteilte, wurde in der Messer- und Waffenverbotszone am Alexanderplatz eine Personengruppe überprüft. Sechs Personen wurden festgenommen. Es handelt sich offenbar um Anhänger einer Gegenversammlung. Auch die Anmelderin ist unter den Festgenommenen.

13.22 Uhr: Zahlreiche Politiker haben sich der CSD-Parade angeschlossen. Neben Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU), sind auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sowie Berlins Queerbeauftragter lfonso Pantisano dabei. Ebenfalls vor Ort unter anderem: Ex-SPD-Chefin Saskia Esken.

12.50 Uhr: Die rechtsextreme Gruppierung „Deutsche Patrioten Voran“ hat zum Gegenprotest aufgerufen. Rund 40 Personen kommen am Schöneberger Ufer bei der Neuen Nationalgalerie zusammen. Sie wollen den CSD stören und wedeln mit Deutschland- und Reichskriegsflaggen.

Der CSD-Zug ist losgezogen!

12.13 Uhr: Es geht los! Der Zug mit seinen 80 Wagen und 100 Gruppen begleitetet von zahlreichen Teilnehmenden beginnt. Die Route führt vorbei am Bundesrat, dem Nollendorfplatz und der Siegessäule.

11.50 Uhr: Der Vorstand des Berliner CSD, Marcel Voges, spricht zum Beginn der Demo vom „wichtigsten CSD seit Jahrzehnten“. Es gibt immer mehr Angriffe auf queere Menschen, die politische Unterstützung lässt nach und einige Sponsoren bleiben der Veranstaltung fern, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Voges forderte die Landesregierung zu sofortigem Handeln und die Einrichtung eines Rettungsschirms für queere Räume auf. Er mahnte: „Die Regenbogenhauptstadt muss wieder zum Schutzraum für queere Menschen werden.“

11.30 Uhr: Bundestagsvizepräsident:innen Josephine Ortleb (SPD) und Omid Nouripour (Grüne) eröffnen den CSD. Auch die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) sowie Berlins Antidiskriminierungssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) werden spreche, wie der „Tagesspiegel“ berichtet.

10.08: Am Roten Rathaus und am Bundesrat weht die Regenbogenflagge. Auch an vielen anderen Gebäuden in der Stadt wurde die Flagge gehisst.

8.32 Uhr: Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärt Berlins Regierender Bürgermeister: „Ich nehme aus der queeren Community wahr, dass die Angst der Menschen zunimmt.“ Man erlebe jetzt wieder, dass der CSD von rechten oder anderen Gruppen angegriffen werde. Das seien Warnsignale. „Wir machen beim CSD und auch mit dem CSD deutlich, dass wir Hass, Diskriminierung oder Gewalt gegen die queere Community nicht dulden, egal von wem sie ausgeht“, so Wegner weiter. Mit seiner Teilnahme an der Demo mache er seine Haltung deutlich.


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Um die Großveranstaltung zu sichern sind rund 1300 Polizisten im Einsatz. Circa 1000 Sicherheitskräfte privater Unternehmen sollen ebenfalls für einen reibungslosen Ablauf sorgen.