Immer wieder liegen sie im Straßenbild: Lachgas-Dosen, die gar nicht erst den Anschein machen wollen, als wären sie für die Herstellung von Schlagsahne da. Denn Lachgas ist als Partydroge längst in Berlin angekommen.
Als Mitschuldige für die Verbreitung des Trends werden in Berichten immer wieder auch zahlreiche Spätis ausgemacht, die die großen Behältnisse verkaufe – immer wieder auch direkt mit Luftballons aus denen das Gas später inhaliert wird. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Eigentlich bräuchte es die Berliner Spätis für diesen Trend gar nicht.
Berliner Spätis nicht alleine schuld am Lachgas-Trend
Wie so viele Trends schwappte auch der Lachgas-Trend über Tiktok nach Berlin. In den Niederlanden wird Lachgas schon einige Jahre länger inhaliert, erst in der ausklingenden Corona-Pandemie kam der gefährliche Trend auch in die deutsche Hauptstadt. Seither finden sich die riesigen Gas-Kartuschen in zahlreichen Spätis im Angebot.
+++ Nach heftigen Unwettern in Berlin! Bezirke müssen Schäden in Millionenhöhe zahlen +++
Kein Wunder also, dass viele die Verbreitung des Trends auch mit Spätis in Verbindung bringen. Doch ein schneller Blick ins Internet zeigt: Es hätte die Spätis nicht gebraucht. Denn das Internet ist nicht nur der Ort, wo rund um das Jahr 2023 zahlreiche Lachgas-Videos die Runde machten – es ist auch der Ort, an dem Lachgas ganz einfach bestellt werden kann.
Lachgas kommt oft per Online-Bestellung
Auf Amazon gibt es zahlreiche Produkte, die recht eindeutig hauptsächlich als Partydroge und nicht für die Sahneherstellung gedacht sind. Zudem gibt es Zubehör wie einen Aufsatz mit zwei Schläuchen, ähnlich wie bei einer Wasserpfeife. Es gibt außerhalb von Amazon Shops im Netz, die einzig und allein Lachgas in verschiedenen Ausführungen vertreiben, darunter auch ein „Anfänger-Paket“ mit Luftballons und kleinen Kartuschen.
Mehr News aus Berlin:
Dass Spätis in Berlin und anderswo nicht die allein die Verantwortung für den gefährlichen Trend tragen, hat auch die Bundesregierung hat erkannt. Anfang Juli hat das Kabinett beschlossen, dass Lachgas nicht mehr an Jugendliche nicht mehr an Jugendliche abgegeben werden soll – der Online- und Automatenverkauf soll ganz verboten werden. Der Gesetzesentwurf muss noch durch den Bundestag.