Ende Juli machte die Nachricht die Runde: Die jährliche XXL-Silvesterparty am Brandenburger Tor wird zum anstehenden Jahreswechsel nicht stattfinden. Als Grund wurden vom Veranstalter die fehlenden finanziellen Mittel genannt.
Doch was bedeutet es, wenn die Feier an einem zentralen Ort der Hauptstadt plötzlich wegbricht – stellt diese Entscheidung die Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst etwa vor eine noch größere Herausforderung als ohnehin schon?
Berlin begrüßt 2026 nicht am Brandenburger Tor
„Wir fordern nach wie vor ein generelles Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch, um die Sicherheit in dieser Stadt zu gewährleisten, plädieren für organisierte Veranstaltungen mit Feuerwerk durch professionelle Pyrotechniker als Alternative. Die Absage der zentralen Veranstaltung am Brandenburger Tor läuft genau in die entgegengesetzte Richtung“, stellte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin (GdP) auf Nachfrage von BERLIN LIVE klar. So sei die Veranstaltung in der Vergangenheit zwar äußerst personalintensiv gewesen, habe aber auch zahlreiche Menschen angezogen.
„Wenn sich diese wieder zum Feiern in der ganzen Stadt verteilen, wird es umso schwerer, Silvesterrandalierer aus der Masse herauszufiltern und beweissicher festzunehmen“, erklärte Jendro die nun noch stärker aufkommende Problematik. Berlins Innensenatorin Iris Spranger äußerte gegenüber der Deutschen Presseagentur ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Sicherheit: „Sollte es wie bisher an diesem zentralen Ort in Berlin keine organisierte Veranstaltung mehr geben, kann es erforderlich sein, eine weitere Pyroverbotszone einzurichten.“
Absage der Party bringt mehr Arbeit mit sich
Doch jede weitere errichtete Verbotszone sei auch „ein enormer Kraftakt für die Einsatzkräfte der Polizei Berlin und der Berliner Feuerwehr“, betonte die SPD-Politikerin. Die Absage sei allerdings nicht nur mit mehr Arbeit verbunden, sondern habe auch einen emotionalen Stellenwert. Für Spranger und vermutlich auch viele weitere Menschen sei die Silvesterparty stets ein Aushängeschild der Stadt gewesen: „Diese Bilder vom Brandenburger Tor an Silvester sind einzigartig.“
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Aber ob bei diesem Thema das letzte Wort bereits gesprochen wurde? „Natürlich laufen die polizeilichen Vorbereitungen für die kommende Silvesternacht, aber wir wissen, dass sich in Berlin tagtäglich Sachen ändern und haben durchaus auf dem Schirm, dass da bis zum 31. Dezember noch eine Menge Zeit ins Land zieht und der Drops nicht final gelutscht ist“, mutmaßte Benjamin Jendro abschließend gegenüber unserer Redaktion.