In Berlin ist die Armutsquote in den letzten Jahren noch einmal gestiegen. Laut offiziellen zahlen sind 16,5 Prozent der Menschen in der Hauptstadt armutsgefährdet, verdienen also weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens.
Das zeigt sich auf vielen verschiedenen Wegen. In den Discounter, Supermärkten und Drogerien kann es derzeit jeder sehen. Immer mehr Produkte werden gesichert.
Berlin: Immer mehr Waren gegen Diebstahl gesichert
Vor einigen Wochen berichtete BERLIN LIVE über Walnuss-Packungen beim Discounter Lidl, die gegen Diebstahl gesichert wurden – hier geht’s zum Text. Nun berichtet auch die „BZ“ über Veränderungen in Berliner Ladenregalen, die jedem Kunden ins Auge fallen.
Das Blatt berichtet von Berliner DM-Filialen, die inzwischen nicht mehr nur Rasierer und besonders teure Cremes wegschließen, sondern auch Produkte für 6,45 Euro. In einem anderen Text wird über verschiedene Filialen von Rewe, Edeka oder Lidl berichtet, in denen Kaffee weggeschlossen wird, da auch hier der Diebstahl im Zuge steigender Preise zugenommen habe.
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Im Jahr 2023 wurden in Berlin fast 40.000 Ladendiebstähle registriert, die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Hinter den Diebstählen stecken immer wieder auch organisierte Banden. Dass längst aber auch einfache Waren des täglichen Bedarfs wie Nüsse oder Kaffee im Zuge der Inflation erst teurer und dann gegen Diebstahl gesichert wurden, wirft auch ein Schlaglicht auf das Thema Armut in Berlin.
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Wie präsent das Thema ist, zeigen auch die Zahlen der Berliner Tafel. Gab es bei der im Jahr 2019 noch rund 50.000 Lebensmittelabgaben im Monat, sind es inzwischen rund 72.000 Abgaben. Hinzu kommt die Unterstützung weiterer 92.000 Menschen monatlich in verschiedenen Einrichtungen. Was die Berliner Tafel in der aktuellen Situation braucht, erklärte Geschäftsführerin Antje Trölsch gegenüber BERLIN LIVE. Hier kommst du zum Text.
Zum Thema Armut befragte BERLIN LIVE zudem Wissenschaftlerin Susanne Gerull. Sie erklärte, der Kampf gegen Armut sei eigentlich eine „Umverteilungsfrage“. Hier kommst du zum vollständigen Artikel.