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Bei Lesung in Berlin: „Bergdoktor“-Star bricht sein Schweigen

Ronja Forcher ist eines der „Bergdoktor“-Urgesteine. Jetzt teilte die Schauspielerin eine ganz andere Seite von sich mit der Öffentlichkeit.

Berlin
© ZDF / Nadine Rupp

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Das sind die beliebtesten Stars aus der Deutschen Tv-Serie "Der Bergdoktor".

Seit 2008 flimmert „Der Bergdoktor“ regelmäßig über die Bildschirme. Neben Hans Sigl alias Dr. Martin Gruber spielt auch Ronja Forcher als Tochter Lilli von Beginn an eine große Rolle in der Serie.

Die Fans lernen die junge Frau als absoluten Sonnenschein kennen. So vergeht kaum ein Tag, an dem die Darstellerin kein breites Lächeln im Gesicht trägt. Doch in ihrer Vergangenheit lief nicht immer alles rosig ab. Nun hat die gebürtige Österreicherin bei einer Lesung in Berlin ihr Schweigen gebrochen…

„Bergdoktor“-Star bei Lesung in Berlin ehrlich wie nie

In ihrer Kindheit erlebte Ronja Forcher eine Freundschaft, die sie bis heute prägt: Ihre Freundin Sarah litt an einer seltenen Krankheit, die sie wie im Zeitraffertempo altern ließ. Eine Tatsache, die den beiden Mädchen zeigte, dass kein Glück für immer ist. Die berührende Geschichte hielt Ronja Forcher nun in ihrer Autobiografie „Für immer an meiner Seite“ fest, die zum einen Trost spenden, aber auch Mut machen soll.

Doch wieso wartete die 28-Jährige überhaupt so lange damit, den Schicksalsschlag öffentlich zu machen? „Ich war immer sehr vorsichtig, den richtigen Moment zu erwischen, weil ich weiß, wenn man die Tür mal aufmacht, dann geht sie natürlich nicht mehr zu“, verriet Ronja Forcher bei ihrer Lesung gegenüber BERLIN LIVE. Sie wollte keinesfalls den Eindruck erwecken, dass sie ihre verstorbene Freundin für eine Geschichte ausnutzt.

„Bergdoktor“-Darstellerin zeigt sich von anderer Seite

„Bei Fragen in Interviews konnte ich dann manchmal gar nicht ganz auf die Fragen antworten, ohne dieses Thema anzusprechen – das hab ich ja immer ausgespart. Diese Form der Unehrlichkeit war mir gar nicht recht, weil ich bin ein sehr ehrlicher Mensch“, betonte Ronja Forcher weiter. Außerdem wollte sie mit dem Geschehnis auch eine ganz bestimmte Botschaft vermitteln: „Als wir dann den Verlag und die Leute dahinter kennengelernt haben, habe ich gemerkt, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“

Vor der Reaktion ihrer Fans war die Schauspielerin und Sängerin dennoch aufgeregt: „Ich wusste nicht, wie es auf sie wirkt, wenn sie merken, ich hab noch eine andere Seite sozusagen.“ Doch die Resonanz sei durchweg positiv gewesen. Zum Teil hätten ihr sogar völlig Fremde plötzlich ihr eigenes Schicksal anvertraut. Wie prägend hingegen die Freundschaft mit Sarah für Ronja Forcher sein wird, realisierte die „Bergdoktor“-Darstellerin erst Jahre später.

Ronja Forcher spricht über Schicksalsschlag in der Kindheit

„Ich glaub als Kind hab ich das nie so gefühlt, weil das war für mich alltäglich. Es war ganz normal, dass es die Sarah gibt und dass sie meine beste Freundin ist“, erläuterte Ronja Forcher gegenüber unserer Redaktion. Nach dem Tod des Mädchens habe sich allerdings auch ihre eigene Sicht auf die Dinge verändert: „Ich hätte gern die Möglichkeit, dass jeder Sarah selbst kennenlernen könnte. Heute ist mir bewusst, dass ich so etwas Besonderes und ganz Einmaliges in der Form nie mehr wieder erleben werde. Wie sie umgegangen ist mit ihrer Krankheit, das hat mich schon beeindruckt.“

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Der schwere Schicksalsschlag brachte nicht nur tiefe Trauer, sondern auch reichlich Kraft und Stärke mit sich. „Die Freundschaft hat mir sehr geholfen, bei mir zu bleiben, in Momenten, wo viele andere Menschen mir vielleicht ihre Meinung oder ihre Erwartungen aufdrücken wollten“, verriet die 28-Jährige im Gespräch mit BERLIN LIVE. Zu Sarahs Familie hat Ronja Forcher übrigens auch heute noch Kontakt.

„Bergdoktor“-Star betont: „Ich würde mir wünschen…“

„Mir war ganz wichtig, dass ich um Erlaubnis frage und auch den Segen hab, die Geschichte zu erzählen“, stellte die „Bergdoktor“-Bekanntheit klar. Vor allem von den Eltern der früheren Kindheitsfreundin bekomme Ronja Forcher reichlich Unterstützung: „Sie sind auch dankbar, dass ihre Tochter dadurch in gewisser Weise weiterleben kann – zumindest in einer abstrakten Form.“


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Wenn es da noch eine Sache gäbe, die Ronja Forcher beeinflussen könnte, dann wäre es diese: „Ich würde mir wünschen, dass es mir gelungen ist, die Leser davon zu überzeugen, dass Begegnungen mit einem Menschen, der anders ist als man selbst, sich immer lohnen. Sie sind bereichernd.“ Sie könne verstehen, wenn man im ersten Moment Berührungsängste hat, doch ein mutiger Schritt zahle sich aus: „Und dass Menschen, die anders aussehen, die vielleicht eine Behinderung, eine andere Sexualität oder Herkunft haben, auch zu uns gehören. Die Gesellschaft ist so bunt und schön. Ich hoffe, dass es so bleibt, denn das ist wichtig für uns alle.“