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Miete in Berlin: 6.000 Wohnungen einfach weg – diese Gegend trifft es besonders

In Berlin wird es immer schwerer eine bezahlbare Mietwohnung zu finden. Das liegt auch an einem ganz bestimmten Phänomen.

© IMAGO/Sabine Gudath

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Berlin wohnen zur Miete. Das stellt viele von ihnen seit Jahren vor immer größere Probleme. Denn die Mieten in Berlin steigen immer weiter an. Das gilt für den Bestand, aber auch für Neu-Vermietungen. Zudem finden Suchende kaum freie Wohnungen.

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Oft wird mangelnde Bautätigkeit kritisiert oder, dass private Investoren Wohnungen leer stehen lassen, um sie später unbewohnt für mehr Geld verkaufen zu können. Und auch durch Umwandlungen verschwinden Wohnungen vom Berliner Miet-Markt. Nun gibt es neue Zahlen.

Miete in Berlin: Wohnungen werden Eigentum

In den Jahren 2023 und 2024 wurden insgesamt 6.001 Berliner Mietwohnungen durch Umschreibungen im Grundbuch in Eigentumswohnungen umgewandelt. Im Schnitt sind das mehr als acht Wohnungen am Tag, die den Mieterinnen und Mietern in Berlin verloren gehen. Das geht aus einer Antwort der Berliner Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Katrin Schmidberger hervor.

Besonders betroffen war in den vergangenen Jahren der Bezirk Mitte. Hier wurden 1.156 Mietwohnungen in Eigentum umgewandelt. Auf Platz zwei folgt Charlottenburg-Wilmersdorf mit 971 umgewandelten Wohnungen, auf Platz drei Pankow mit 906 Wohnungen, die nun nicht mehr als Mietwohnungen zur Verfügung stehen.

Friedrichshain und Neukölln weniger betroffen

In Friedrichshain-Kreuzberg (590 Wohnungen) und Neukölln (519 Wohnungen) waren es deutlich weniger. Das könnte durchaus daran liegen, dass das Baugesetzbuch regelt, dass es in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten unter bestimmten Bedingungen eine Genehmigung für die Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen braucht. Das könnte Immobilienbesitzer abschrecken. In Neukölln wurde beispielsweise in den letzten Jahren kein entsprechender Antrag gestellt, in Friedrichshain-Kreuzberg waren es 58 – alle wurden genehmigt.


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Zahlen zum Phänomen der Eigenbedarfskündigungen, die ebenfalls Wohnungen dem Mietmarkt entziehen, hat der Berliner Senat übrigens nicht. Die zuständige Verwaltung erklärte aber, durchaus ein großes Interesse an der statistischen Erfassung zu haben.