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Berlin: Viermal durchgefallen – dann folgt die Schock-Rechnung

Deutschland steckt in einer regelrechten Führerschein-Misere. Bundesweite fallen immer mehr Menschen durch die Prüfung.

Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In keinem Bundesland sind 2023 so viele Menschen durch die theoretische Führerscheinprüfung für Auto, LKW, Bus oder Zweirad gefallen wie in Berlin. Auch in der praktischen Fahrprüfung scheitern viele Menschen in der Hauptstadt.

Natürlich kann man die Prüfung für den Führerschein unzählige Male wiederholen, günstiger wird es deswegen aber keinesfalls.

Berliner fiel viermal durch die Führerscheinprüfung

Jeder Zweite (49 Prozent) Fahrschüler bestand die Prüfung nicht, wie ein neuer Bericht des TÜV-Verbands für das Jahr 2023 zeigt. Bundesweit lag die Durchfallquote bei 42 Prozent. Auch in der praktischen Prüfung schnitten Berlinerinnen und Berliner bezogen auf alle Klassen vergleichsweise schlecht ab und landeten gemeinsam mit Bremen auf dem drittletzten Platz: 37 Prozent der Prüfungen wurden nicht bestanden, deutschlandweit waren es 30 Prozent. Noch schlechter lief es bei der Praxis nur im Saarland (40 Prozent Durchfallquote) und in Hamburg (45 Prozent Durchfallquote).

+++ Berlin: Warum 50 Prozent aller Berliner durch die Fahrprüfung rasseln +++

Die Gründe, warum junge Menschen in Berlin derzeit häufiger durchfallen, sind natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Wie die „BZ“ berichtete, wollte ein 19-jähriger Berliner in Steglitz-Zehlendorf seinen Führschein machen. Angeblich soll man ihm im Beratungsgespräch erfahren haben, dass dies maximal 4.000 Euro kosten würde.

Doch nachdem er die Theorie bestanden hatte, soll der junge Berliner viermal durch die praktische Prüfung gefallen sein. Am Ende soll er 6.800 Euro gezahlt und keinen Führerschein gehabt haben.

Die Infrastruktur in Großstädten soll unter anderem Schuld an der Durchfallquote sein

Laut Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug & Mobilität beim TÜV-Verband, soll die gute Infrastruktur in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder Bremen schuld daran sein, dass immer mehr Menschen durch Fahrprüfungen rasseln. Man sei in den Ballungszentren wenig auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen, so Goebelt.


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Preistreiber sind in Berliner allerdings auch andere Kosten. Allein für die Vorführung zur praktischen Fahrprüfung muss man in Berlin schon 250 Euro hinblättern. Damit bewegt sich die Hauptstadt bundesweit an der Spitze. Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet soll diese Gebühr in anderen Regionen Deutschlands zum Teil 100 Euro weniger kosten. (mit dpa)