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Berlin: Löwin auf freiem Fuß? Experte erklärt, wie du dich verhalten solltest

Die Polizei in Berlin und Brandenburg sucht nach einer freilaufenden Löwin – was solltest du tun, wenn du dem Tier begegnest?

Berlin
© IMAGO/imagebroker

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Mit dieser Situation hat man definitiv nicht jeden Tag zu tun! Am frühen Donnerstagmorgen (20. Juli) sprach die Polizei in Berlin und Brandenburg eine Warnung aus – der Grund: Anwohner hatten eine vermeintlich freilaufende Löwin in Kleinmachnow gesichtet.

Im Netz kursierten bereits nach wenigen Stunden erste Videos der mutmaßlichen Wildkatze. Doch wie sollte man sich verhalten, wenn man einem Raubtier tatsächlich begegnet? BERLIN LIVE hat bei einem Experten nachgehakt!

Berlin: Was tun bei Begegnung mit Löwen?

„An erster Stelle wäre es wichtig, stehen zu bleiben und nur langsam zurückzugehen“, erklärte Derk Ehlert, Wildtierexperte des Landes Berlin, gegenüber unserer Redaktion. Wer in dieser Lage noch genügend Mut hat, sollte bestenfalls sein Handy zücken und ein Foto des Tieres machen – damit kann der Streuner später besser identifiziert werden.

„Auf jeden Fall nicht weiter auf das Tier zugehen“, stellte der Berliner Experte klar. Aber auch schnelles Wegrennen oder schreien würde nicht helfen, weil man dadurch nur noch mehr auf sich aufmerksam macht.

Berliner Wildtier-Experte klärt auf

Sobald man etwas mehr Distanz zum Raubtier geschaffen hat, sollte umgehend die Polizei verständigt werden. „Vor allem wenn es gesellige Tiere wie Raubkatzen sind“, erklärte Ehlert. Immerhin könnten im Umkreis noch weitere Tiere lauern.

Und die könnten für den Menschen durchaus gefährlich werden. „Es sind Raubtiere, die leben von Fleisch und jagen auch danach“, warnte Ehlert. Damit fallen wir als Menschen ebenfalls ins passende Beuteschema.

Löwin dürfte enorm unter Stress stehen

Ein wichtiger Punkt für das Verhalten des Tieres sei allerdings auch seine Herkunft. Sollte eine Raubkatze bei Menschen aufgewachsen sein, wird sie die Artgenossen kennen und vermutlich nicht direkt angreifen wollen. Bei einem wilden Vierbeiner könne man das hingegen nur schwer vorab einschätzen.


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Umgekehrt lässt sich aber auch darauf schließen, dass die Löwin einer enormen Anspannung ausgesetzt sein dürfte. „Wenn es eine fremde Umgebung für das Tier ist, dann steht es unter Stress“, mutmaßte Ehlert. Bleibt also zu hoffen, dass die Raubkatze möglichst schnell eingefangen wird und in ihr gewohntes Revier gebracht werden kann.