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Berliner Polizei braucht neue Leute – doch wird diese Entwicklung zum Problem?

Die Polizei Berlin wird auf Trab gehalten. An Neulingen in den eigenen Reihen mangelt es jedoch – ist das einer Entwicklung zu schulden?

Berlin
© IMAGO/Funke Foto Services

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Die Polizei hat in Berlin alle Hände voll zu tun – und das nicht nur zu Großveranstaltungen wie Silvester, der anstehenden EM 2024 oder dem 1. Mai in Kreuzberg-Friedrichshain. In der Metropole an der Spree kommt es immer wieder auch zu kriminellen Auseinandersetzungen mit Schusswechsel oder einer Messerstecherei.

Um die Sicherheit in der Hauptstadt zu gewähren, bedarf es also einer Menge Einsatzkräfte. Die sind allerdings nicht ganz so leicht zu finden. Liegt das an einer bestimmten Tatsache? BERLIN LIVE hat nachgehakt.

Berliner Polizei bekommt Arbeitskräftemangel zu spüren

„Die Bewerberzahlen sind halbwegs stabil, aber den Arbeitskräftemangel merkt man auch bei der Polizei, zumal wir einen hohen Bedarf an Neueinstellungen haben“, verriet Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, gegenüber BERLIN LIVE. Der öffentliche Dienst in Berlin stehe zudem in Konkurrenz zu anderen Landes- und Bundesbehörden sowie der Freien Wirtschaft.

Doch könnte es auch sein, dass der polizeiliche Nachwuchs durch aktuelle Geschehnisse in der Hauptstadt abgeschreckt wird? „Ob am beruflichen Interesse die Meldung einer Schießerei etwas ändert, muss jeder individuell entscheiden, grundsätzlich sollte das bei keinem zu einem Umdenken führen“, erklärte Jendro. In Berlin sei nun mal immer etwas los.

Berliner Polizei-Experte wird deutlich: „Man hat Verantwortung“

„Ich glaube einen größeren negativen Einfluss auf die Berufswahl haben schlechte Arbeitsbedingungen, ungenügende Ausstattung und unflexible Arbeitszeiten“, stellte der Fachmann klar. Genauso wenig gute Werbung seien „die immer mal auftretenden politischen Statements, die Polizisten unter Generalverdacht stellen und in der Polizei eine Gefahr für Menschen sehen“.


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Dass der Dienst bei der Polizei gefährlich sein kann, dürfte keine neue Nachricht mehr sein. Doch er ist vielfältig und bietet zahlreiche Möglichkeiten. Und abschließend die wohl schönste und wichtigste Botschaft zugleich von Jendro: „Es ist ein schöner Beruf, denn man hat Verantwortung und leistet unglaublich viel für andere Menschen.“