Am Samstag (19. Juli) versammelten sich rund 400 Syrer vor dem Roten Rathaus in Berlin. Dabei riefen sie unter anderem zu Gewalt gegen die Drusen auf – einschließlich Mord und Vergewaltigung. Die Drusen gehören zu den größten religiösen Minderheiten in Syrien.
Laut einem Bericht des „Tagesspiegel“ soll der Verein Democ bei dem Auflauf beobachtet haben, wie vor allem junge Anhänger dschihadistischer Gruppen die Gewalt islamistischer Milizen gegen Drusen und anderen religiöse Minderheiten in Syrien verherrlichten. Der Verein Democ dokumentiert antidemokratische Bewegungen.
Bei einer Versammlung in Berlin haben Islamisten das Drusen-Massaker gefeiert
Laut Democ sollen bei dem Auflauf verschiedene Sprechchöre und Parolen gerufen worden sein, unter anderem: „Freies Syrien, freies Syrien – und der Druse soll raus“ sowie: „Heute befreien wir Suweida. Und wir werden die Drusen beugen.“ Sie sollen zudem Angriffe und Massaker an den Drusen gefeiert haben.
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Bei der Eklat-Versammlung vor dem Roten Rathaus sollen außerdem vulgäre und extrem gewaltverherrlichende Ausdrücke verwendet worden sein. Laut dem „Tagesspiegel“ soll über Social Media zu der Versammlung in Mitte aufgerufen worden sein.
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Die Berliner Polizei war mit zahlreichen Beamten im Einsatz gewesen sein. Dennoch sollen sie bei der Kundgebung nicht eingegriffen haben. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ erklärte ein Sprecher nun, dass die Videos von der Veranstaltung jetzt geprüft werden.
Auch Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner, bezieht jetzt Stellung. Gegenüber der „Morgenpost“ erklärte er: „Wenn zu Mord, Terror und Straftaten aufgerufen wird, dann gehört das nicht zu Berlin, einer Stadt der Toleranz und Vielfalt.“ Sollten sich in der Beweissicherung tatsächlich strafbare Äußerungen von geflüchteten Syrern ergeben, so sollten diese das Land verlassen müssen und abgeschoben werden, betonte Wegner. (mit dpa)