In Berlin wird es immer schwieriger, Straßenfeste, Weihnachtsmärkte und Großveranstaltungen zu organisieren. Grund dafür sind strengere Sicherheitsauflagen, die nach tragischen Terror- und Amoktaten deutschlandweit eingeführt wurden.
Besonders der Schutz vor sogenannten Überfahrtaten erfordert enorme finanzielle und logistische Anstrengungen. Zugangsbarrieren wie Poller oder mobile Absperrungen müssen Veranstalter oft selbst anschaffen oder mieten, was für hohe Zusatzkosten sorgt.
Sicherheitsmaßnahmen in Berlin: Neue Herausforderungen
In Berlin gelten strikte Vorgaben. Veranstaltungen werden häufig nur genehmigt, wenn Zufahrten durch Hindernisse wie Lkw oder mobile Sperren geschützt werden. Für den Karneval der Kulturen beispielsweise müssen Veranstalter fast 350.000 Euro allein für Sicherheitsmaßnahmen aufbringen. Gleichzeitig mangelt es in Berlin an ausreichenden Straßensperren, was die Planung erschwert.
Zur Fußball-Europameisterschaft hat die Berliner Polizei neue mobile Barrieren angeschafft, darunter Stahlzylinder und Fahrzeugbarrieren. Diese sind zwar effektiv, aber teuer. Mit der Nachfrage wächst auch das Geschäft mit Fahrzeugsperren, was die Ausgaben für Veranstalter weiter in die Höhe treibt. Die gestiegenen Kosten werden letztlich auf die Besucher abgewälzt, etwa durch teurere Karussellfahrten oder Speisen.
Bürokratie und Kosten
Berlin gilt als besonders bürokratisch. Veranstalter müssen zahlreiche Ämter und Behörden einbinden, sobald sie ein Straßenfest planen. In den zwölf Bezirken Berlins herrschen unterschiedliche Regelungen, was die Organisation weiter verkompliziert. Zudem kosten behördliche Genehmigungen Gebühren, was Bratwurst und Karussellfahrten nochmals verteuert. Viele Veranstalter sehen sich deshalb gezwungen, Veranstaltungen abzusagen.
Ein Berliner Veranstaltungssicherheitsgesetz soll diese Probleme lösen. Es wird verbindliche Sicherheitsmaßnahmen vorschreiben, etwa zum Schutz vor Überfahrtaten. Bis dahin bleibt die Lage für Veranstalter unklar, wie beim abgesagten Bölschefest in Friedrichshagen.
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