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Berliner Schüler auf den Barrikaden – diese Forderungen würden alles verändern

Der Aufbau des Schulsystems hat großen Einfluss auf das Leben der Schüler. In Berlin fordern sie jetzt große Veränderungen.

Der leere Schulhof einer Berliner Schule.
© imago images/F. Anthea Schaap

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Wie Schulen aussehen müssten, um die nachkommenden Generationen optimal auf ihr Leben vorzubereiten, ist nicht nur in Berlin eines der größten Streitthemen. Denn erstens ist Bildung Ländersache und außerdem setzt sich das Schulleben aus vielen verschiedenen Methoden und Ausrichtungen zusammen.

Die Berliner Schülerschaft positioniert sich nun mit eigenen Forderungen. Die sind weitreichend und würden das Schulsystem in der Hauptstadt in vielen Punkten auf den Kopf stellen.

Berlin: Das soll sich an den Schulen ändern

In einem Schreiben klagt der Landesschülerausschuss Berlin (LSA) über fehlende Chancengleichheit und marode Schulgebäude. Um die Missstände zu beheben, müsse mehr Geld in die Bildung fließen: „Wir erleben zunehmend Einsparungen in allen Bereichen, mit extremen Folgen. Statt zu wachsen, schrumpft der Bildungshaushalt immer weiter und die Qualität unserer Bildung nimmt drastisch ab.“

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Doch die Forderungen des Ausschusses gehen weit darüber hinaus. Das dreigliedrige Schulsystem verstärke die soziale Ungleichheit, heißt es in dem Papier. Daher fordere man die Abschaffung dieser Trennung von Bildungsbiografien. Stattdessen sollen alle Schüler länger auf dieselbe Schule gehen: „Gemeinschaftsschulen fördern individuelle Lernwege, soziale Integration und die Entwicklung einer solidarischen Schulkultur.“

Noten und Hausaufgaben sollen weg

Doch auch innerhalb der Schulformen solle sich nach Ansicht der Berliner Schülerschaft einiges ändern. So sollten Noten und Hausaufgaben dahingehend überdacht werden, inwiefern sie der Entwicklung nutzen – oder sie durch aufgebauten Leistungsdruck eher hemmen: „Die klassische Benotung reduziert Schüler:innen auf Zahlen – ohne dabei die
individuellen Stärken, Entwicklungswege oder Lernbedingungen zu berücksichtigen.“



Hausaufgaben reproduzierten zudem soziale Ungleichheiten: „Schüler:innen, die zu Hause Unterstützung bekommen und über einen ruhigen Arbeitsplatz und digitale Geräte verfügen, haben ganz andere Chancen als jene, denen das fehlt.“