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Späti-Verkäufer über Lachgas: Auch SIE gehören zu den Kunden

Spätis in Berlin verkaufen die – noch legale – Partydroge. Doch bei weitem nicht nur Jugendliche sind dem gefährlichen Lachgas zugewandt.

© IMAGO/CHROMORANGE

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Es ist die Partydroge – vor allem unter jungen Menschen: Lachgas. Während die meisten chemischen Drogen illegal sind und im Geheimen besorgt werden müssen, sieht es im Fall von Lachgas aktuell noch anders aus. Mehrere Spätis in Berlin verkaufen das Gas, einige von ihnen stellen die Flaschen sogar prominent aus – trotz aller Gefahren, die mit dem Konsum einhergehen.

Denn der Verkauf ist hier noch legal – sogar Minderjährige können in der Hauptstadt die Kartuschen erwerben. Das soll sich bis Ende des Jahres zwar ändern – ein bundesweites Verkaufsverbot ist aktuell im Gange. Doch bis dahin können die Menschen in der Hauptstadt noch weiter einkaufen. Dabei sind es längst nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene, die diese Partydroge konsumieren.

Spätis in Berlin müssen bald umdenken

In den letzten Jahren hat sich das Bild nach Straßenfesten in der Hauptstadt und Partys in Parks verändert. Neben Zigarettenstummeln und leeren Bier- und Alkoholflaschen findet man immer wieder große Gaskartuschen zwischen dem Müll auf dem Boden liegend.


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Der Konsum von Lachgas hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr etabliert. Die großen Kartuschen, die meist in Kombination mit Luftballons verkauft werden, gibt es in Spätis in Berlin, aber auch in Snackautomaten zu kaufen.

Im Jahr 2022 hatte jeder sechste Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren die Droge schon probiert, schreibt die „taz„. Man kann davon ausgehen, dass diese Zahl im Jahr 2025 noch höher ist. Bei einem Besuch in verschiedenen Spätis in Berlin erfährt die Tageszeitung in einem Shisha-Shop in Berlin-Gesundbrunnen, dass es bei Weitem nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene sind, die der Partydroge Lachgas zugewandt sind. „Gekauft werde das Lachgas von ganz verschiedenen Menschen: von Anzugträgern, von Rentnern und auch von jungen Menschen“, heißt es in dem Artikel.


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In Schleswig-Holstein und Hamburg ist der Verkauf von Lachgas an Minderjährige bereits verboten. Wenn das Gesetz auch in der Hauptstadt in Kraft tritt, müssen die Späti-Verkäufer, die die Droge derzeit zum Verkauf anbieten, ihr Geld mit ihren anderen Produkten machen. Eine fast 700 Gramm schwere Kartusche kostet derzeit je nach Anbieter an die 30 Euro.


Der Konsum von Drogen ist enorm gefährlich, er kann abhängig machen und der Gesundheit massiv schaden. Wenn du für dich oder eine Person in deinem Umfeld Hilfe benötigst, wirst du unter anderem bei der Notfall-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fündig: 01806 313031 (kostenpflichtig: 0,20 € pro Anruf aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz).