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Berlin: Immer mehr Tierbesitzer fahren zum Arzt nach Polen – Tierarzt warnt

Für Haustierbesitzer stehen regelmäßige Arztbesuche auf der Agenda. Viele fahren dafür jetzt nach Polen. Darum warnt ein Berliner Tierarzt davor.

© imago images/Westend61

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Fast 50 Prozent der deutschen Haushalte besitzen ein Haustier. Besonders seit der Corona-Pandemie boomt der Haustiermarkt. Allein in Berlin sind 126.300 Hunde gemeldet.

Doch so ein tierischer Freund bringt nicht nur viel Freude, sondern auch viel Arbeit mit sich. Neben den täglichen Sorge-Pflichten kommen für Tierbesitzer auch regelmäßige Tierarztbesuche hinzu. Viele Berliner Haustierhalter fahren dafür jetzt über die Grenze ins Nachbarland Polen. Ein Berliner Tierarzt sieht das kritisch.

Berliner Tierbesitzer auf dem Weg nach Polen

Die Entscheidung, den Tierarztbesuch ins Nachbarland zu verlegen, treffen Berliner Tierliebhaber häufig aus einem Grund. Seit 2022 gilt bei Tierärzten in Deutschland eine neue Gebührenordnung. Die Preise für Untersuchungen, Impfungen und Co. sind dadurch deutlich gestiegen. Das macht sich auch bei Berliner Haustierbesitzern bemerkbar. Um Kosten einzusparen, fahren sie immer häufiger mit ihren Vierbeinern nach Polen, wo die Gebühren geringer sind.

Doch nicht nur die Finanzen spielen eine Rolle. Auch lassen einige Tierbesitzer ihre Vierbeiner während ihres Urlaubs impfen oder fahren für die Untersuchungen zurück in ihr Heimatland Polen.

Berliner Tierarzt warnt: „Ein wenig kurz gedacht“

Ein Spandauer Tierarzt sieht das kritisch. Auf Anfrage von BERLIN LIVE berichtet er: „Grundsätzlich rate ich den Besitzern nicht dazu, kompliziertere Untersuchungen, Behandlungen in Polen vornehmen zu lassen, da im Falle von Komplikationen, Nachuntersuchungen der Weg nach Polen doch recht weit ist.“

Zusätzlich weist er auf die finanziellen Folgen für die in Berlin ansässigen Tierärzte hin. Für sie sei die momentane wirtschaftliche Situation schwierig. Auch einfache Routineuntersuchungen solle man also lieber beim Tierarzt vor Ort durchführen lassen. „Ich finde, es ist häufig ein wenig kurz gedacht, wenn Tierbesitzer nur nach monetären Gesichtspunkten vorgehen“, stellt er klar.


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Berliner Tierbesitzer sollten, um Risiken zu vermeiden und einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, also lieber einen lokalen Tierarzt aufsuchen.