Die diesjährige Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ des Naturschutzbunds Berlin (Nabu) zeigt einen besorgniserregenden Rückgang bei Haussperlingen und Feldsperlingen. Der Haussperling, in Berlin unter dem Namen „Spatz“ bekannt, verzeichnete einen Einbruch von 28 Prozent, wie aus einer Mitteilung des Vereins hervorgeht.
Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des Nabu Berlin, erklärte: „Allmählich machen wir uns ernsthaft Sorgen um die Berliner Spatzenpopulation.“ Besonders alarmierend ist die Lage der Feldsperlinge. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zu 2024 fast halbiert, wodurch sie nicht mehr in den Top Ten der Berliner Vogelarten auftauchen.
Spatzenzahlen sinken alarmierend in Berlin
Altenkamp betonte, dass die Ursachen des Rückgangs noch unbekannt seien. Er fügte hinzu: „Selbst da, wo sich am Angebot an Niststätten und Lebensräumen nichts geändert hat, sehen wir weniger Haussperlinge. Das ist beunruhigend.“
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Eine mögliche Ursache könnte die ungünstige Wetterkombination aus Kälte und Trockenheit im Frühjahr sein, die den Bruterfolg durch fehlende Insektennahrung negativ beeinflusst hat.
Schutz von Nistplätzen und Lebensräumen
Um den Rückgang der Spatzen nicht weiter zu verschärfen, forderte Altenkamp verstärkte Schutzmaßnahmen. Nistplätze und Lebensräume in Berlin müssen erhalten bleiben. Bei Gebäudesanierungen sei besonders Rücksicht auf vorhandene Niststätten zu nehmen. Zudem sollten Sträucher in Gärten und Grünanlagen nicht entfernt, sondern vermehrt angepflanzt werden, um weitere Rückzugsorte für Spatzen zu schaffen.
Trotz des negativen Trends verteidigt der Haussperling seinen Platz 1 bei der Zählaktion in Berlin. Der Star blieb auf Platz 2, während Mauersegler Platz 3 einnahmen und die Ringeltaube auf Platz 4 verwiesen. Die Kohlmeise rundete die Top 5 ab.
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Bundesweit beteiligten sich rund 59.000 Menschen an der Zählung, wobei mehr als 1,2 Millionen Vögel erfasst wurden. Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, um die Vogelpopulationen in Berlin langfristig zu sichern.
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