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Berliner Tafel: Immer mehr Hilfsbedürftige – „Befinden uns in Ausnahmesituation“

Immer mehr Menschen sind auf die Tafel angewiesen – auch in der Hauptstadt. Das stellt die Berliner Organisation vor eine Herausforderung…

Berliner Tafel
© IMAGO/Christoph Worsch

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Seit 1993 kümmert sich die Berliner Tafel um das Wohl von Hilfsbedürftigen in der Hauptstadt. Damit war die gemeinnützige Organisation sogar die erste ihrer Art in ganz Deutschland.

Inzwischen sind rund 170.000 Menschen pro Monat allein in Berlin auf die Arbeit der Tafel angewiesen. Bei der Verteilung von geretteten Lebensmitteln sieht es deshalb immer wieder kritisch aus. Ob das noch lange gut geht?

Berliner Tafel steht vor Herausforderung

„Es ist immer unterschiedlich, was die Supermärkte uns zur Verfügung stellen“, verriet Ehrenamtskoordinatorin Sophie Losch gegenüber BERLIN LIVE. Sie und ihr Team kümmern sich im Großmarkt Berlin in der Nähe der Beusselstraße um die Sortierung der Produkte auf die entsprechenden Ausgabestellen. Und genau dort ist die Ware heiß begehrt.

Doch egal wie schnell die Lebensmittel vergriffen sind – der Berliner Tafel ist ein Punkt besonders wichtig: „Wir versuchen es zu vermeiden, Leute wegschicken zu müssen.“ Das sei allerdings leider nicht immer möglich, wie Losch erklärte. Besonders in den vergangenen Jahren sei die Zahl der Hilfsbedürftigen immer weiter angestiegen. „Es sind gerade im letzten Jahr mit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine viele Geflüchtete nach Berlin gekommen“, so die Tafel-Mitarbeiterin.

Berliner Tafel: Mehr Menschen als Lebensmittel

Die Menschen werden selbstverständlich herzlich aufgenommen. Doch es gibt ein Problem: „Es werden tendenziell weniger Lebensmittel gespendet als Menschen, die zu uns kommen!“ Um den Bedarf dennoch abzudecken, habe die Berliner Tafel seit einigen Wochen sogar temporäre Ausgabestätten geöffnet, die täglich 400 bis 700 zusätzliche Tafel-Tüten mit Lebensmitteln aushändigen. „Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation“, brachte es Losch auf den Punkt.


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Die Tafel ist also geforderter denn je. Auf Dauer ist diese Situation allerdings nicht tragbar. „Wir können nur das weitergeben, was wir retten“, erklärte Losch. Zwar ist die Berliner Tafel auf Spenden angewiesen, von dem Geld können aber aufgrund der Gemeinnützigkeit nicht zusätzliche Lebensmittel für die Verteilung gekauft werden.

Berliner Tafel sucht helfende Hände

Doch nicht nur bei der Anzahl der Lebensmittel sieht es an manchen Tagen für die Berliner Tafel ganz schön mager aus – auch nach ehrenamtlichen Helfern wird aktuell händeringend gesucht. In welchen Bereichen und unter welchen Voraussetzungen liest du hier.